Volta Trucks wählt Steyr Automotive als Auftragsfertiger
Das schwedische E-Lkw-Startup Volta Trucks lässt seine ersten Trucks ab Ende 2022 bei Steyr Automotive, vormals MAN Truck and Bus Austria, in Österreich produzieren. Einen entsprechenden Fertigungsvertrag haben beide Unternehmen jetzt unterzeichnet.
Wie die Schweden mitteilen, sei dem Vertrag ein „breit angelegtes wettbewerbliches Ausschreibungsverfahren mit potenziellen Lieferanten in ganz Europa“ vorausgegangen. Im April hieß es hingegen noch, dass das Unternehmen ein Werk in Spanien erwäge, konkret im ehemaligen Nissan-Werk Barcelona.
Unter dem neuen CEO Essa Al-Saleh, der auf den aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Rob Fowler gefolgt ist, wurde nun die Entscheidung für die Produktion in Steyr gefällt. „Steyr Automotive wurde aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrung im Nutzfahrzeugbau, der bestehenden Fertigungsinfrastruktur und der daraus resultierenden schnellen Markteinführung ernannt“, teilt Volta nun dazu mit.
„Das Team von Steyr Automotive hat nachweislich die Fähigkeit, den Volta Zero mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Premium-Lkw-Bau herzustellen“, sagt Kjell Waloen, Mitbegründer und Chief Technology Officer von Volta Trucks, laut der Mitteilung des Unternehmens. „Der Bau unserer Lkw in Österreich wird unsere Markteinführungszeit verkürzen und den ökologischen Fußabdruck unserer Betriebe minimieren, was unsere Nachhaltigkeitsambitionen unterstützt – ein Schlüsselfaktor bei unserer Entscheidung.“
Wie Waloen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters angab, hat offenbar die Erfahrung von Steyr den Ausschlag gegenüber der eigenen Produktion in Spanien gegeben. „Wenn man ein brandneues Produkt in einem brandneuen Werk ohne Erfahrung in Betrieb nimmt, vervielfacht man die Risiken und Komplikationen um ein Vielfaches“, begründete Waloen die Entscheidung.
Gemäß der „Road-to-Zero-Emissions-Strategie“ will Volta Trucks seine Fahrzeuge in der Nähe der Vertriebsländer herzustellen – die Fahrzeuge aus Österreich sollen etwa von den bisher bestätigten Kunden in Paris und London eingesetzt werden. In der Mitteilung betont Volta Trucks aber auch, dass eine Expansion „in ganz Europa, gefolgt von den nordamerikanischen und asiatischen Märkten“ geplant sei – hierfür werden bereits „weitere weltweite Produktionsstätten“ in Erwägung gezogen.
Bei dem Volta Zero handelt es sich um einen nachhaltigen Elektro-Lkw für Innenstädte. Das 2020 erstmals vorgestellte Konzept eines 16-Tonners ist von Grund auf für die Elektromobilität ausgelegt und – etwa mit seiner großen Frontscheibe und zahlreichen Assistenten – für den urbanen Einsatz und Verteilverkehr optimiert. Gemäß früherer Angaben sollen die E-Antriebe von Meritor und die Batterien von Proterra kommen. Im Mai wurde bekannt, dass Volta neben dem 16-Tonner auch Versionen in den Gewichtsklassen 7,5 Tonnen, 12 Tonnen und 19 Tonnen plant.
diepresse.com, voltatrucks.com
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