Volkswagen eröffnet Labor für Zellforschung und Entwicklung in Salzgitter

Volkswagen Group Components hat in Salzgitter ein Labor für Zellforschung und Entwicklung eröffnet. Das Unternehmen baut damit seine Kompetenzen in der Batterietechnologie weiter aus und mache den nächsten Schritt zur Entwicklung und Produktion von eigenen Batteriezellen für die Elektromobilität.

Ab 2025 soll die Volkswagen-Einheitszelle in Salzgitter vom Band laufen. In insgesamt vier Laboren finden künftig Zellentwicklung, Analytik und Tests statt. Volkswagen investiert rund 70 Millionen Euro in die Anlagen.

Die neuen Labore sollen auf einer Fläche von zunächst 2.500 Quadratmetern „umfangreiche Zelltestprogramme mit bis zu 200 verschiedenen Analyseverfahren sowie die Entwicklung neuer Rezepturen“ ermöglichen. „In Salzgitter entstehen künftig Innovationen für die Zellen von heute und morgen“, erklärt Frank Blome, Leiter des Geschäftsbereichs Batteriezelle und Batteriesystem: „Mit ihrer Ausstattung zählen die neuen Labore auf dem Gebiet der Zellforschung zu den modernsten Einrichtungen Europas.“

Mit entsprechenden Technologien würden die Zellen „auf Herz und Nieren“ geprüft. So stehe in Salzgitter „eines der weltweit wenigen Raster-Elektronen-Mikroskope zur Erkennung von Lithium“ zur Verfügung. Zur weiteren Ausrüstung gehört ein hochautomatisiertes Prüffeld, um beim schnellen Laden und Entladen Zellen auf Leistungsfähigkeit und Alterungserscheinungen hin zu testen. Im Test befinden sich unter anderem Zellen, die binnen 12 Minuten von 5 auf 80 Prozent Akkuleistung geladen werden könnten.

Im Analytik-Labor werden die Komponenten und Rohmaterialien der Zellen zerlegt und Wettbewerbsanalysen sowie Qualitätssicherung durchgeführt. Im Umwelt- und Sicherheitslabor werden Zellen in sechs Spezialkammern einem Härtetest unterzogen. Hier wird zudem an neuen Testmethoden geforscht. Im elektrischen Prüffeld werden Labor- und Serienzellen aller Formate und Leistungsklassen elektrisch vermessen und auf Performance, Alterungserscheinungen und Dauer-Robustheit getestet.

Das Kompetenzzentrum in Salzgitter zeichnet für die konzernweite Materialerprobung, Freigabeprüfungen, Qualitätssicherung und Serienüberwachung von Zellen für Elektroauto-Batterien verantwortlich. „Aktuell sind von den rund 500 Mitarbeiter*innen des Center of Excellence (CoE) Batteriezelle in Salzgitter etwa 160 mit der Zellentwicklung beschäftigt. Bis Ende 2022 soll das CoE auf mehr als 1.000 Mitarbeiter*innen anwachsen, davon rund 250 Expert*innen für die Erforschung, Analyse und Entwicklung von geeigneten Zellmaterialien und -formaten“, teilt VW in einer Pressemeldung mit.

„Mit den neuen, hochmodernen Laboren bauen wir unsere Entwicklungs-, Prozess- und Fertigungskompetenz für die Batteriezelle – dem Herzstück des E-Fahrzeugs – weiter aus. Der Volkswagen Standort Salzgitter zeigt, wie die Transformation der deutschen Automobilwirtschaft von konventionellen Antrieben zur E-Mobilität gelingen kann“, sagt Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik der Volkswagen AG und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components, der im Konzern markenübergreifend die Verantwortung für die Technologie-Roadmap Batterie und Laden trägt. Die Roadmap wurde im März 2021 beim „Power-Day“ vorgestellt, die Zukunftstechnologien Batterie und Laden rückten als Schlüsselfelder der Konzern-Strategie „New Auto“ im Juli erneut in den Fokus.
volkswagen-newsroom.com

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