VW will offenbar Einfluss am Joint Venture mit JAC stärken
Der VW-Konzern will beim Ausbau der E-Mobilität in China offenbar seinen Einfluss auf eines der Joint Ventures verstärken und könnte damit Konflikte mit anderen Partnern riskieren.
Volkswagen soll Gespräche über den Kauf einer weiteren Fabrik des chinesischen Unternehmens JAC führen, wie nicht nähere genannte Quellen der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten. Die beiden VW-Partner SAIC und FAW befürchten benachteiligt zu werden, sollte sich VW JAC stärker zuwenden.
Erst Ende letzten Jahres hatte sich VW mit 75 Prozent die Mehrheit an dem Joint Venture mit JAC gesichert, nachdem die Regierung in Peking die Regeln für Auslandsbeteiligungen gelockert hatte. Dabei hatte VW bereits die Kontrolle über eines der Werke in der ostchinesischen Stadt Hefei übernommen.
Sollte Volkswagen seine Beteiligung an JAC von derzeit 75 Prozent erhöhen, müsste der Konzern weniger Gewinn mit dem staatlichen Partner teilen. Nicht zuletzt könnte VW dadurch u.a. auch den EV-Vorstoß beschleunigen. Doch die Gerüchte zu einer höheren Beteiligung an JAC hätte die beiden staatlichen Partner SAIC und FAW laut den nicht näher genannten Quellen „erschüttert“. Einen „Fehltritt kann sich der deutsche Konzern nicht leisten“, wie Reuters mitteilt. Seien doch rund 40 Prozent des Umsatzes und die Hälfte seines Gewinns vor allem auf Unternehmungen mit SAIC und FAW zurückzuführen.
Volkswagen teilte Reuters hingegen mit, dass das Portfolio des Joint Ventures nicht direkt mit denen seiner anderen gemeinsamen Geschäfte in China konkurrieren, sondern sich eher ergänzen würde. FAW, SAIC und auch JAC lehnten eine Stellungnahme bislang jedoch ab.
boersen-zeitung.de, reuters.com
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