Batteriehersteller e.battery systems gründet US-Ableger
Das im österreichischen Vorarlberg ansässige Unternehmen e.battery systems hat eine eigene Niederlassung im Silicon Valley gegründet. Erst vor einigen Wochen hatten die Österreicher einen Auftrag über mindestens 10.000 Batterien für E-Motorräder des schwedischen Herstellers RGNT vermeldet.
Das Team im Silicon Valley soll nach Angaben von e.battery systems schnell eine zweistellige Zahl von Mitarbeitern umfassen und mittelfristig mindestens ebenso groß werden wie der Stammsitz im österreichischen Dornbirn. Dort sind derzeit 30 Personen beschäftigt, wobei laut einer Mitteilung des Unternehmens in den kommenden Monaten die Verdoppelung der Belegschaft geplant ist. In einem weiteren Schritt will e.battery systems auch in den USA eine Produktion für seine Batteriesysteme aufbauen.
Kurz zur Einordnung: e.battery systems wurde 2019 als Spin-Off der Akku Mäser GmbH ins Leben gerufen. Kern der Geschäftsaktivitäten sind die Entwicklung und die Fertigung von kundenspezifischen Batterien für Elektrofahrzeuge, Baumaschinen sowie Industrieanlagen und Energiespeicher für Industrie und Gewerbe. Die Zellen bezieht das Unternehmen dabei von Lieferanten, mit denen angesichts „des angestrebten starken Wachstums bereits langfristige Verträge abgeschlossen“ sind. Neben Mehrheitsgesellschafter Christopher Schöpf (54,9 Prozent) sind am dem Unternehmen die Lustenauer SIE Holding (12,6 Prozent), Akku-Mäser-Inhaber Norbert Mäser (10 Prozent) und eine Reihe Vorarlberger Unternehmer als Investoren beteiligt.
Ende Juli machte das Vorarlberger Unternehmen mit einem Auftrag im Wert von mindestens 30 Millionen Euro erstmals auf sich aufmerksam: Der ebenfalls erst 2018 gegründete schwedische E-Motorrad-Herstellers RGNT orderte für die kommenden Jahre mindestens 10.000 Batterien. Im Vorfeld hatten die Österreicher die Lithium-Ionen-Batterie für das Debüt-Elektromotorrad RGNT No. 1 in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Startup bereits zur Serienreife entwickelt.
Nun reizt die e.battery systems GmbH also der Schritt über den Atlantik. Mit der Gründung einer eigenen Niederlassung im Silicon Valley soll der Eintritt auf dem US-Markt wesentlich beschleunigt werden, heißt es dazu in der Mitteilung. Als Leiter des US-Ablegers hat das Unternehmen Hakan Kostepen verpflichtet. Der 59-Jährige habe seit 2004 in unterschiedlichen Funktionen bei Panasonic Automotive Systems America, zuletzt fast zehn Jahre lang als Executive Director Product Strategy & Innovation, gearbeitet, teilen die Österreicher mit. Zuvor sei Kostepen für die Ford Motor Company tätig gewesen.
„Der Eintritt in den nordamerikanischen Markt ist ein wichtiger Schritt in der weiteren Unternehmensentwicklung“, sagt Christopher Schöpf, Gründer und CEO von e.battery systems. Hakan Kostepen sei mit seiner Management-Erfahrung und seinen guten Kontakten zur US-Automobilindustrie ein großer Gewinn für das Dornbirner Technologie-Unternehmen. Besonders für die kundenspezifisch entwickelten, gekühlten Batterien und die Energiespeicher aus Second-Life-Modulen sieht Schöpf in den USA und Kanada „enormes Potential“: „Der Markt dort ist um ein Mehrfaches größer als jener in Europa. Und wir gehören zu den technologisch führenden Unternehmen in der Branche.“
Unabhängig von der Expansion in die USA macht e.battery systems eine weitere Personalie publik. Demnach hat Christian Schlögl im Juni die Funktion des Chief Strategy Officers übernommen. Nach Angaben des Unternehmens arbeitet der 39-Jährige bereits seit Mitte 2020 an der weltweiten Expansion von e.battery systems. Im Juni habe er den Posten des Chief Strategy Officers übernommen. Schlögl war zuvor unter anderem Geschäftsführer bei Kreisel Electric in Oberösterreich.
pzwei.at
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