Porsche/Customcells: Standortentscheidung für Zellfabrik naht
Der Porsche-Vorstand will Medienberichten zufolge in den nächsten Wochen über den Standort für die geplante 100-MWh-Batteriezellenfabrik von Porsche und Customcells entscheiden. Neben Tübingen könnten auch Gärtringen (Landkreis Böblingen) oder ein Ort bei Heilbronn für eine Ansiedlung in Frage kommen.
Zunächst hatten die beiden Tageszeitungen „Stuttgarter Nachrichten“ und „Stuttgarter Zeitung“ über den nahenden Abschluss der Standortfrage berichtet, später bestätigten Unternehmenskreise die Angaben gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Klar scheint nur, dass die Anlage in Baden-Württemberg entstehen soll. Ein Favorit unter den drei Standorten geht aus den Berichten nicht hervor.
Als Porsche und Customcells im Juni die Gründung ihres Joint Ventures Cellforce Group bekannt gaben, hieß es noch, dass Tübingen als Unternehmenssitz der neuen GmbH „in der engeren Auswahl für den Standort der zugehörigen Batteriezellenfabrik“ sei. Der Standort soll „in räumlicher Nähe zum Entwicklungszentrum Weissach und dem Stammsitz der Porsche AG in Stuttgart-Zuffenhausen angesiedelt werden“.
Zu Weissach wäre Gärtringen der nächstgelegene Standort, von Zuffenhausen aus ist Heilbronn gut mit der A81 angebunden – und würde auch das stauanfällige Gebiet zwischen dem Autobahnkreuz Leonberg (A8/A81) und dem Stuttgarter Flughafen umgehen, das bei den beiden Standorten südlich von Stuttgart zu passieren wäre. Dass der Porsche-Vorstand über den Standort der Fabrik des Gemeinschaftsunternehmens entscheidet, liegt schlichtweg an den Eigentumsverhältnissen: Der Autobauer hält 83,75 Prozent an Cellforce.
Während der Standort noch nicht feststeht, sind andere Details zu der geplanten Fabrik bekannt. Die Produktion soll 100 MWh pro Jahr umfassen, was für 1.000 Autos ausreichen soll. Die Hochleistungszellen sollen über eine Silizium-Andode verfügen. Eingesetzt werden sollen die Hochleistungszellen in Rennwagen wie etwa dem auf der IAA Mobility vorgestellten Mission R oder in limitierten Straßensportwagen – derzeit ist aber kein solches Modell angekündigt. Der letzte limitierte Supersportwagen von Porsche war der Plug-in-Hybrid 918 Spyder.
Die Batteriezellen für die Volumen-Elektromodelle von Porsche sollen künftig etwa von Northvolt kommen. Die Schweden sollen die VW-„Einheitszelle“ für die Premium-Fahrzeuge liefern, also etwa für Audi und Porsche.
stuttgarter-nachrichten.de, stuttgarter-zeitung.de (beide Paywall), automobilwoche.de
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