Rosatom nennt Kaliningrad als Standort für Zellenwerk

Russlands Atomkonzern Rosatom gibt den Standort für seine im März angekündigte Batteriezellenfabrik bekannt. Sie wird in westrussischen Exklave Kaliningrad gebaut und soll ab 2026 Batteriezellen für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme produzieren.

Das anfängliche Volumen der sogenannten Russischen Gigafabrik gibt Rosatom nun mit mindestens 3 GWh an – also eine Gigawattstunde mehr als bisher angekündigt. Eine weitere Steigerung der Produktionskapazität auf bis zu 12 GWh wird bereits erwogen. „Die Signale, die wir vom russischen Markt erhalten, deuten darauf hin, dass die von uns vor einem Jahr geplanten Produktionsmengen möglicherweise nicht ausreichen werden. Um die aktuellen Pläne für die Entwicklung des elektrischen Verkehrs zu erfüllen, erwägen wir eine mögliche Erhöhung der Produktionskapazität der Anlage auf bis zu 12 GWh“, wird Emin Askerov, Generaldirektor der Rosatom-Tochter Renera, in einer begleitenden Mitteilung zitiert.

Der russische Nuklearkonzern Rosatom hatte die Pläne für den Bau der Batteriefabrik im Frühjahr angekündigt und war seinerzeit mit 49 Prozent bei Enertech International eingestiegen, einem südkoreanischen Hersteller von Elektroden, Lithium-Ionen-Zellen und Energiespeichersystemen. Wurde der Beginn der ersten Produktionsstufe im März noch für 2025 in Aussicht gestellt, ist nun von 2026 die Rede.

Die geplante Fabrik soll in Kaliningrad am Standort des dortigen Kernkraftwerks nahe der Ortschaft Tuschino entstehen und einen „vorläufigen Personalbedarf von 2.000 Mitarbeitern“ haben. Verantwortet wird der Bau und Betrieb der Anlage von Rosatoms Tochter Renera, die auf das Energiespeichergeschäft spezialisiert ist. Renera ist wiederum eine Tochter der TVEL Fuel Company, die ihrerseits Teil von Rosatom ist. Auch die Beteiligung an Enertech läuft offiziell über Renera.

„Der Bau einer Großanlage zur Herstellung von Energiespeichern ist ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung unserer Strategie zur Entwicklung neuer nicht-nuklearer Geschäftsfelder, aber auch für die Erfüllung des Entwicklungskonzepts der Regierung für den elektrischen Verkehr mit einer Perspektive bis 2030“, äußert Natalia Nikipelova, Präsidentin der TVEL Fuel Company. Die Produktion der Anlage solle hauptsächlich von inländischen Automobilherstellern abgenommen werden, daher werde das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der staatlichen Politik der Importsubstitution leisten. Anders ausgedrückt: Russland will die E-Fahrzeug-Lieferkette ins Land holen.
rosatom.ru

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