Skoda erwägt elektrischen Octavia – aber erst nach 2025
Skoda denkt laut CEO Thomas Schäfer „intensiv über einen E-Octavia nach“. Das bisher als Verbrenner und Plug-in-Hybrid angebotene Volumenmodell wird seinen Ausführungen zufolge aber erst nach 2025 als reiner Stromer auf den Markt kommen.
Das geht aus einem Gespräch Schäfers mit dem „Handelsblatt“ hervor. Wortwörtlich sagte der Skoda-Chef gegenüber dem Wirtschaftsmagazin: „Für die zweite Hälfte der aktuellen Dekade denken wir intensiv über einen E-Octavia nach – das elektrische Pendant zu unserem über Jahrzehnte hinweg erfolgreichsten Modell, dem Kern unserer Marke.“ Daneben lässt Schäfer in dem Bericht durchblicken, dass die Marktstarts der bereits angekündigten BEVs schneller erfolgen könnten, als bei der Präsentation der neue Unternehmensstrategie im Juni suggeriert.
So kündigte Skoda vor drei Monaten drei BEV-Modelle bis 2030 an, die preislich und größentechnisch unterhalb des Enyaq iV positioniert werden sollen. Im „Handelsblatt“ heißt es nun, dass dieses Trio „in naher Zukunft“ kommen soll. Darunter ein E-Kleinwagen, wie ihn die Marken VW und Cupra ebenfalls planen. Laut Schäfer soll der City-Stromer 2025 oder 2026 auf den Markt gebracht werden und sich vor allem durch „ein eigenständiges, raumorientiertes Fahrzeugkonzept“ von der Konkurrenz aus dem eigenen Konzern abheben.
Klar ist, dass zuvor auf jeden Fall der Verkaufsstart des Enyaq iV Coupé erfolgen wird. Das SUV-Coupé des bekannten MEB-Stromers kommt in drei der fünf Antriebsvarianten des SUV-Bruders auf den Markt. In einer offiziellen Mitteilung des tschechischen Autobauers hieß es Anfang dieses Monats, dass das Enyaq iV Coupé Anfang 2022 in den Handel kommen werde. Im „Handelsblatt“ ist nun davon die Rede, dass die Coupé-Variante „schnell noch in diesem Jahr“ nachgelegt werde. So oder so: Es dürfte sich – wenn überhaupt – nur um wenige Wochen Differenz handeln.
Aktuell hat Skoda drei elektrifizierte Modelle im Angebot: Neben dem vollelektrischen Enyaq iV bietet der Hersteller mit dem Superb iV und Octavia iV zwei Plug-in-Hybride an. Den vollelektrisch angetriebenen Kleinwagen Skoda Citigo e iV nahm das Unternehmen 2020 aus dem Programm.
Die Marke machte im Juni in der neuen Roadmap publik, bis 2030 je nach Marktentwicklung einen Absatzanteil vollelektrischer Modelle in Europa von 50 bis 70 Prozent erreichen zu wollen. Damit liegen die Ansprüche unter denen von Konzernschwester VW: Dort strebt die Vorstandsriege bis 2030 einen Anteil reiner E-Autos am Absatz in Europa von über 70 Prozent an. Hintergrund ist, dass Skoda vergleichsweise viele Autos in Schwellen- und Entwicklungsländern absetzt, wo die Umstellung auf E-Autos länger dauern dürfte.
handelsblatt.com
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