GM erklärt Batterieprobleme des Chevrolet Bolt für behoben
Die lange anhaltenden Batterieprobleme beim Chevrolet Bolt sind laut General Motors endlich gelöst. Die Produktion der Batterien ist nach Konzernangaben wieder aufgenommen worden. Batteriemodule zum Austausch defekter Exemplare sollen ab Oktober verfügbar sein.
++ Dieser Artikel wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++
Die mit einem erhöhten Brandrisiko verbundenen Batterieprobleme des Chevrolet Bolt reichen bis Oktober 2020 zurück. Zuletzt musste GM den Rückruf für das Modell Ende August nochmals ausweiten. Insgesamt verdoppelte sich die Anzahl betroffener Fahrzeuge auf rund 142.000 Stück, darunter auch Exemplare des neuen Bolt EUV. Außerdem pausierte GM seit Ende August mit der Produktion der beiden Modelle. Selbst der Reparaturprozess für den Rückruf wurde mangels neuer fehlerfreier Batteriemodule ausgesetzt. Die gesamte Rückrufaktion dürfte den Konzern nach eigenen Schätzungen eine Milliarde Dollar kosten. Die gesamte Entwicklung des Rückrufs können Sie hier nachlesen.
Laut dem US-amerikanischen Autobauer ist der Herstellungsfehler jetzt behoben worden. Es handelte sich um zwei Probleme, die in seltenen Fällen zu einem Kurzschluss führen konnten: Zum einen war eine Lasche an der Anode gerissen, zum anderen die Separatorfolie gefaltet. Um das Risiko eines Brands zu erhöhen, mussten beide Fehler in derselben Batteriezelle auftreten. Bereits in einer früheren Mitteilung gab GM bekannt, bei den Untersuchungen der Herstellungsprozesse bei LG und der Demontage von Batteriepacks „Herstellungsfehler bei bestimmten Batteriezellen, die in LG-Produktionsstätten außerhalb des Werks in Ochang, Korea, hergestellt wurden“, entdeckt zu haben.
In einer aktuellen Mitteilung gibt General Motors nun bekannt, dass LG die Batterieproduktion für den Chevy Bolt EV und EUV wieder aufgenommen habe. Die Kapazitäten sollen dabei über das vorherige Maß ausgeweitet werden, um GM mehr Zellen zur Verfügung stellen zu können. Infolgedessen sollen ab Mitte Oktober auch Ersatz-Batteriemodule an die Händler ausgeliefert werden.
Außerdem kündigte der Automobilhersteller eine neue Diagnosesoftware an, die in den kommenden 60 Tagen auf den Markt kommen soll: „Die Diagnosesoftware soll bestimmte Anomalien erkennen, die auf eine beschädigte Batterie in Bolt EVs und EUVs hindeuten könnten, indem sie die Batterieleistung überwacht, die Kunden vor Anomalien warnt und beschädigte Batteriemodule für den Austausch priorisiert“, heißt es aus der Konzernzentrale. Sie werde allen Bolt EV- und EUV-Besitzern zur Verfügung gestellt. Und: Die Batterien auf Basis der neuen Zellen werden eine verlängerte Garantie von acht Jahren bzw. 160.000 Kilometer erhalten.
Update 13.10.2021: General Motors hat sich mit LG wegen der durch Batterieprobleme verursachten Rückrufe für die Elektromodelle Chevrolet Bolt und Chevrolet Bolt EUV nun auf eine Milliardenentschädigung geeinigt. Im dritten Quartal werde GM einen Sonderertrag von 1,9 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) ausweisen. Dieser mache die rund zwei Milliarden Dollar an Aufwendungen für die Rückrufe nahezu wett.
carscoops.com, electrek.co, media.gm.com, automobilwoche.de, gm.com (beide Update)
0 Kommentare