Lotus präsentiert Leichtbau-Chassis für E-Sportwagen
Wenige Wochen, nachdem Lotus seine Elektro-Strategie vorgestellt hat, zeigt die Geely-Marke nun ein Leichtbau-Chassis, das im Rahmen des von der britischen Regierung geförderten Projekts LEVA entwickelt wurde. Das Chassis soll künftig in die neue Architektur für Elektrosportwagen integriert werden.
Das Projekt LEVA steht für „Lightweight Electric Vehicle Architecture“ und spielte sich zwischen Lotus, Sarginsons Industries, einem Spezialisten für Aluminium-Druckgießverfahren, und der Brunel University London ab. Gefördert wurde das im Oktober 2020 gestartete Projekt vom britischen Energie- und Industrieministerium („Department for Business, Energy and Industrial Strategy“) über das Programm „Advanced Route to Market Demonstrator“ des Advanced Propulsion Centre (APC). Der Sportwagen-Hersteller selbst gab zu Projektanfang an, im Zuge von LEVA „bahnbrechende neue BEV-Fahrgestell- und Antriebskonzepte“ hervorbringen zu wollen. Nun tischt Lotus das Ergebnis auf.
So soll das Leichtbau-Chassis mehrere Layouts, Radstände, Batteriegrößen und Konfigurationen unterstützen. Es wird zum einen in einem neuen Zweisitzer von Lotus zum Einsatz kommen, der den Codenamen Type 135 trägt und 2026 auf den Markt kommen soll. Dazu gleich mehr. Zum anderen soll das Chassis auch Dritten angeboten werden.
Laut einer Mitteilung von Lotus unterstützt das neu entworfene Chassis, das 37 % leichter ausfallen soll als die vergleichbare Struktur des neuen benzinbetriebenen Emira, drei Sportwagentypen. Erstens Zweisitzer mit einem Radstand von 2.470, einer Batteriekapazität von bis zu 66,4 kWh und einer Leistung von maximal 350 kW. Zweitens größere Zweisitzer mit einem Radstand ab 2.650 mm, einer größeren Batterie mit bis zu 99,6 kWh und zwei E-Motoren mit einer Systemleistung von bis zu 650 kW. Und drittens ein viersitziger Sportwagen in der Konfiguration 2+2, der ebenfalls auf einen Radstand von mehr als 2.650 mm kommt, jedoch nur die kleinere Batterie von 66,4 kWh an Bord haben. Die Antriebsleistung soll sich in diesem Fall auf 350 kW (ein E-Motor) oder 650 kW (zwei E-Motoren) belaufen.
Lotus selbst plant zwischen 2022 und 2026 vier neue Elektro-Modelle, die in einem neuen Werk in China produziert werden sollen. Das machte die Geely-Marke vor einigen Wochen bei der Bekanntgabe ihrer Elektro-Strategie publik. Den Anfang macht ein E-SUV, den die britische Sportwagenmarke bis dato noch als „Typ 132“ bezeichnet. Es soll im E-Segment angesiedelt sein und 2022 vorgestellt werden.
Im Jahr 2023 soll dann der „Typ 133“ präsentiert werden, ein viertüriges Coupé im E-Segment. 2025 soll ein elektrisches D-Segment-SUV gezeigt werden, das bislang als „Typ 134“ bezeichnet wird. Bei dem „Typ 135“, der 2026 den Abschluss macht, soll es sich dann um einen „komplett neuen Elektro-Sportwagen“ handeln. Dieses soll wie oben erwähnt das neue Leichtbau-Chassis erhalten.
Die „aufregenden neuen Lotus-Lifestyle-Modelle“, wie die vier Baureihen Ende August von Lotus angepriesen wurden, sollen in der neuen Produktionsstätte von Lotus Technology in China gebaut werden. Das vollelektrische Hypercar Evija und der letzte Verbrenner-Sportwagen der Marke, der Emira, werden noch im traditionsreichen Lotus-Werk im britischen Hethel gefertigt.
autocar.co.uk, media.lotuscars.com
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