Bestellstart für Batterie-gestützten Lader von VW und E.ON
Der Energiekonzern E.ON und Volkswagen geben den Bestellstart für ihren Batterie-gestützten Schnelllader in Deutschland bekannt. Der E.ON Drive Booster kann gleichzeitig zwei E-Autos mit 150 kW laden und kommt ohne Tiefbau sowie Anpassung des Netzanschlusses aus.
Vorgestellt worden sind solche vom Stromnetz unabhängigen Säulen von VW bereits im Jahr 2017 im Zuge der IAA. Anfang 2019 gewährte VW dann erneut einen Ausblick auf die künftige mobile Schnellladesäule des Unternehmens. Das Prinzip: Durch die Kopplung der Ladestation mit einer Batterie wird es möglich, Schnellladesäulen „ohne Tiefbau oder Netzanschluss nahezu überall und zu deutlich attraktiveren Konditionen zu installieren“. Seit eineinhalb Jahren ist bekannt, dass der Autokonzern für den Rollout der Hardware mit E.ON kooperiert.
Damit geht es nun los: In Deutschland kann das Gerät ab sofort bei E.ON bestellt werden, wobei es noch keine Angaben zum Preis gibt. Auch normale Ladesäulen können den Partnern zufolge „zum Booster upgegraded werden“. Er sei also ideal, um neue Standorte schnell und kostengünstig zu erschließen, heißt es in zwei gleichlautenden Mitteilungen beider Konzerne.
In Essen haben Volkswagen und E.ON jetzt zudem den ersten E.ON Drive Booster in Betrieb genommen. Zur Funktionsweise des Modells präzisieren die Partner, dass die Station ihren Strom nicht direkt aus dem Stromnetz beziehe, sondern über einen integrierten Batteriespeicher verfüge. „Ein normaler Stromanschluss, wie ihn zum Beispiel jeder Supermarkt hat, und die interne Batterie liefern zusammen die Leistung, die nötig ist, um parallel zwei E-Autos mit bis zu 150 Kilowatt Leistung zu laden“, führt Volkswagen aus.
Die Arbeitsteilung zwischen E.ON und Volkswagen gestaltet sich wie folgt. Während Volkswagen Group Components die Ladesäule entwickelt hat und produziert, übernimmt der Energiekonzern die Vermarktung. Besonderes Interesse erwartet das Duo früheren Angaben zufolge von Stadtwerken und Kommunen sowie von Tankstellen und Raststätten. Außerdem sei das Angebot auf die Elektrifizierung von Einzelhandels-Parkplätzen und auf Logistikunternehmen wie Paketdienste zugeschnitten.
„Ich bin stolz darauf, dass wir mit dem E.ON Drive Booster Unternehmen und Kommunen, die mit geringem Aufwand schnelle Ladesäulen errichten wollen, ab sofort ein attraktives Angebot machen können“, äußert Patrick Lammers, im Vorstand von E.ON für Kundenlösungen verantwortlich.
Thomas Schmall, Konzernvorstand für das Ressort Technik bei der Volkswagen AG und CEO von Volkswagen Group Components, ergänzt: „Wir nehmen den Ausbau der Ladeinfrastruktur selbst in die Hand und wollen bis 2025 mit starken Partnern die Anzahl an Schnellladern in Europa verfünffachen. Die (…) Schnellladesäule ist für den zügigen Ausbau von Ladeinfrastruktur ideal geeignet, weil Zeitaufwand und Kosten der Installation gering sind.“
Das Geschäftsmodell haben E.ON und Volkswagen gemeinsam entwickelt. Allerdings stehen sie damit nicht konkurrenzlos da: Energiekonzern Uniper hat beispielsweise unlängst bekannt gegeben, in Deutschland bis Ende 2024 mehr als 1.300 mobile Schnellladesäulen als „Infrastructure-as-a-Service“-Angebot bereitstellen zu wollen. Auch einige weitere Unternehmen haben sich auf Batterie-gestützte Schnelllader spezialisiert, etwa ADS-TEC Energy oder Jolt Energy.
volkswagen-newsroom.com, eon.com
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