Volocopter gründet China-JV mit Geely-Tochter Aerofugia
Der deutsche E-Flugtaxi-Entwickler Volocopter hat ein Joint Venture mit der Geely-Tochter Aerofugia im chinesischen Chengdu gegründet. Gemeinsames Ziel der Partner ist es, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre städtische Luftmobilität nach China zu bringen.
Das Gemeinschaftsunternehmen namens Volocopter Chengdu Technology soll vor diesem Hintergrund eng mit Behörden in Chengdu und anderen Teilen des chinesischen Festlandes zusammenarbeiten. Außerdem gehört zur Vereinbarung, dass Volocopter für den Aufbau einer städtischen Luftmobilität im Reich der Mitte zunächst 150 Exemplare seiner E-Fluggeräte bereitstellen wird. Geely hatte bereits 2019 in Volocopter investiert und beide Seiten schon zum damaligen Zeitpunkt die Absicht geäußert, ein Joint Venture für städtische Luftmobilität in China gründen zu wollen.
Teil des nun vereinbarten Kooperationspakets ist auch, dass Volocopter das neue China-Joint-Venture und die General Aviation Manufactory Base von Geely Technology zu Auftragsfertigern ernennt, damit diese ganze Flugzeuge und Teile in China produzieren können. Dieser Produktionsdeal soll künftig „die schnell wachsende Nachfrage nach Lufttaxidiensten nach der kommerziellen Einführung in China befriedigen“, teilt das deutsche Unternehmen mit. Chengdu ist vor diesem Hintergrund ein strategisch gewählter Sitz. Denn die Hauptstadt der Provinz Sichuan ist nicht nur ein wichtiger wirtschaftlicher und verkehrstechnischer Knotenpunkt im Westen Chinas, sondern auch Produktionsstandort von Geely.
Volocopter hat bis dato drei Fluggeräte angekündigt. Die VoloDrone, den VoloCity und vor Kurzem den VoloConnect. Bei Ersterem handelt es sich um eine Fracht-Drohne, bei dem VoloCity um den bekannten Zweisitzer mit seinen charakteristischen 18 Rotoren und beim VoloConnect um ein größeres eVTOL für vier Passagiere, das sich insbesondere für die Verbindung von Vororten und Innenstädten eignen soll.
„Geely ist ein wertvoller Partner, seit sie 2019 unser strategischer Investor geworden sind“, betont Volocopter-CEO Florian Reuter. „Der heutige Tag markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein auf unserem Weg, erschwingliche elektrische Luftmobilität nach China zu bringen, dem größten Einzelmarkt für die Urban Air Mobility-Industrie.“
Mit Blick auf Europa vermeldete Volocopter übrigens im Sommer ebenfalls Fortschritte: So erhielt das Startup im Juli die Hersteller-Lizenz (production organization approval, kurz POA) der europäischen Flugsicherheits-Agentur EASA. Möglich wurde dies durch die Teil-Übernahme des langjährigen Volocopter-Produktionspartners DG Flugzeugbau, der bereits über diese Zertifizierung verfügte. Als Ziel nannte Volocopter daraufhin, bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 den kommerziellen Flugbetrieb aufnehmen zu wollen. Dazu fehlen aber noch die Musterzulassung für den VoloCity und auch die Genehmigung als Luftverkehrsbetreiber.
volocopter.com
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