Wrightbus bringt BEV- und BZ-Solobusse heraus
Der nordirische Busbauer Wrightbus stellt je einen neuen Eindecker-Bus mit Batterie- und Brennstoffzellen-Antrieb vor. Die neuen Modelle der Reihe GB Kite in den Varianten Hydroliner FCEV und Electroliner BEV können jeweils bis zu 90 Passagiere aufnehmen und sollen 2022 in Serie gehen.
Das neue Duo vergrößert die Auswahl bei Wrightbus auf nun vier emissionsfreie Busse. Die Eindecker gesellen sich zu den bereits vorhandenen Doppeldecker-Modellen StreetDeck Hydroliner mit BZ-Antrieb und StreetDeck Electroline mit BEV-Antrieb. Letzterer wurde erst im Juli vorgestellt. Unter den vier Busmodellen wollen die Nordiren beträchtliche Synergiepotenziale heben – vor allem durch Gleichteile. Beide neuen Eindecker-Busse sollen nach Angaben des Herstellers 86 % der Teile mit ihren doppelstöckigen Schwestern gemeinsam haben.
Insofern kommen uns auch viele technische Daten bekannt vor. Zunächst zum GB Kite Electroliner BEV: Der Solobus kann mit Lithium-Ionen-Batterien mit einem Energiegehalt von 340 kWh, 454 kWh oder 567 kWh ausgestattet werden und soll mit dem größten Akkupaket bis zu 300 Meilen (rund 483 Kilometer) weit kommen. Die beiden kleineren Batterieoptionen kennen wir dabei schon aus dem BEV-Doppeldecker. Die DC-Ladeleistung gibt Wrightbus mit 150 kW, optionales Opportunity Charging via Pantograf mit 450 kW an. Der Ladevorgang via Kabel soll beim kleinsten Akku 2,5 Stunden, bei der 454-kWh-Variante drei Stunden und beim größten Akku 3,5 Stunden dauern.
Analog zum BEV-Doppeldecker verfügt auch der GB Kite Electroliner BEV über ein Hinterradachssystem von ZF (AV133) und eine ebenfalls von ZF stammende Einzelradaufhängung als Vorderachse (RL 82 EC). Außerdem haben Käufer die Auswahl zwischen ein oder zwei Türen.
Das Brennstoffzellen-Solobusmodell ist im Aufbau sehr ähnlich. Anstatt des reinen BEV-Antriebs hat der GB Kite Hydroliner FCEV eine Brennstoffzelle des Typs Ballard FCmove mit 70 kW oder 100 kW und eine kleine ergänzende Batterie mit 30 oder 45 kWh an Bord. Zudem Wasserstofftanks mit einem Speichervolumen von 35 oder 50 Kilogramm. In der leistungsstärksten Variante soll der BZ-Bus 650 Meilen schaffen, umgerechnet rund 1.050 Kilometer. Die maximale Fahrgastzahl, Achssysteme und Türoptionen sind wiederum identisch mit dem BEV-Pendant.
Wrightbus gibt an, dass beide neuen Modelle im ersten Quartal 2022 in Produktion gehen werden und ihre Entwicklung maßgeblich vom britischen ARMD-Programm (Advanced Route to Market Demonstrator) das Advanced Propulsion Centre profitiert habe. „Die Mittel aus dem ARMD-Wettbewerb waren von unschätzbarem Wert, da sie es uns ermöglicht haben, die Technologie für unsere beiden neuen emissionsfreien Eindecker mit beachtlichem Tempo zu entwickeln“, unterstreicht Jo Bamford, Vorstandsvorsitzender von Wrightbus.
Als Zulieferer der Batterien für die BEV-Busse agiert übrigens Forsee Power. Die Bamford Group, neue Mutter von Wrightbus, hatte die Partnerschaft mit dem französischen Batteriehersteller im Oktober 2020 um einen neuen Vertrag über mehrere hundert Batteriesysteme pro Jahr erweitert. Forsee Power kündigte Anfang des Jahres die Einführung von besonders dünnen Batteriemodulen an und nannte Wrightbus direkt als Erstkunden für die Module der neuen Slim-Baureihe. Ob diese Batterien nun bereits in den beiden Electrolinern verbaut werden, wird nicht präzisiert. Die hohe Speicherkapazität des 567-kWh-Topakkus lässt dies jedoch zumindest für das Solobus-Modell annehmen.
wrightbus.com, wrightbus.com (GB Kite Hydroliner FCEV), wrightbus.com (GB Kite Electroliner BEV)
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