Neues Batteriepack von Nio mischt NMC- und LFP-Zellen
Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio bringt ein neues Batteriepack der besonderen Art in seine Autos. In dem neuen 75-kWh-Akku sind sowohl NMC- als auch LFP-Zellen verbaut. Der neu konzipierte Energiespeicher ersetzt den bisher eingesetzten 70-kWh-Akku mit NMC-Zellen.
Nio gibt an, dass der neu konzipierte Akku dank patentierter Technologien eine größere Reichweite bei kaltem Wetter und eine genauere Schätzung des Ladezustands (SoC) biete und die Batterieleistung dennoch auf dem gleichen Niveau wie die einer reinen NMC-Batterie liege. Die Zellen werden in den neuen Exemplaren gemäß dem Cell-to-Pack-Ansatz ohne Module direkt in das Batteriepack integriert. Das Verhältnis von NMC- zu LFP-Zellen gibt der chinesische Autobauer dabei nicht preis.
Elektromodelle von Nio mit der neuen 75-kWh-Batterie sind einer Mitteilung des Unternehmens zufolge ab sofort bestellbar und werden ab November ausgeliefert. Die 70-kWh-Version entfällt dafür künftig. Die 100-kWh-Version bleibt in ihrer aktuellen NMC-Zusammensetzung vorerst bestehen.
Gegenüber dem vorherigen 70-kWh-Akku mit NMC-Chemie soll die neue Batterie die Herstellung und Montage um zehn Prozent vereinfachen und die Energiedichte um 14 Prozent auf 142 Wh/kg steigern. Um die Schwächen der LFP-Chemie bei niedrigeren Temperaturen und bei der SoC-Schätzung auszugleichen, hat Nio nach eigenen Angaben neue Software- und Hardwarelösungen gefunden. So heißt es in der Nio-Mitteilung unter anderem, dass man ein komplettes Software- und Hardwaresystem für das Wärmemanagement der Standard-Reichweitenbatterie (75 kWh) entwickelt habe, „das den Reichweitenverlust bei niedrigen Temperaturen im Vergleich zu seinem LFP-Pendant um 25 % reduziert“.
Ein von Nio entwickeltes System zur Schätzung des SoC soll zudem gewährleisten, dass sich Schätzfehler auf weniger als 3 Prozent belaufen und somit das Niveau von reinen NMC-Batterien erreichen.
Batterien aus verschiedenen Zellchemien sind noch selten. Es gibt aber durchaus Ansätze, die in diese Richtung gehen. So hat CATL jüngst ein Batteriesystem gezeigt, dass Lithium- und Natrium-Ionen-Zellen mischt.
Das Portal „InsideEVs“ spekuliert auf dieser Basis, dass sich Nio und CATL bei der Entwicklung des neuen 75-kWh-Akkus mit NMC- und LFP-Zellen zusammengetan haben könnten. Als Hinweise darauf wertet das Portal, dass CATL bereits aktueller Batterielieferant von Nio sein soll und sich der anhand von Pressebildern ablesbare Designansatz von Nios und CATLs Batterie-Neuentwicklungen ähnlich sieht. Eine offizielles Statement gibt es dazu nicht.
insideevs.com, nio.com
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