Keolis: Zuschlag für Betrieb von 120 E-Bussen in Südostfrankreich

Die französische Région Sud hat Keolis beauftragt, ab dem 1. Januar 2022 acht Jahre lang zwei Abschnitte seines regionalen Verkehrsnetzes in der südostfranzösischen Region Alpes-Maritimes mit Bussen zu betreiben. Dabei sollen innerhalb eines Jahres nur noch Exemplare mit E-Antrieb zum Einsatz kommen.

Die Flotte für die beiden Abschnitte umfasst konkret 120 Busse und Reisebusse auf 17 Linien. Bis zum 1. Juli 2023 soll Keolis dort eine Flotte von Elektrobussen einführen, die aus Doppeldecker-Reisebussen von Yutong und BYD sowie Heuliez-Bussen besteht. Den Zuschlag hat der französische ÖPNV-Betreiber Keolis von Région Sud, der Behörde für den überörtlichen Verkehr in den Regionen Provence, Alpes und Côte d’Azur, erhalten.

Das betreffende Verkehrsnetz deckt die Küstenregion Alpes-Maritimes und das Hinterland von Grasse im Südosten Frankreichs ab und umfasst drei Hochfrequenzlinien, zwei Flughafenlinien und zwölf reguläre Linien. In die zwei von Keolis gewonnenen Abschnitte fallen unter anderem die wichtigsten Städte der Region (Cannes, Nizza, Grasse und Antibes), mehrere Gewerbegebiete und touristische Zentren, der internationale Flughafen Nizza-Côte d’Azur und der Technologiepark Sophia-Antipolis. Keolis ist schon aktuell für den Betrieb eines Teilbereichs der beiden ausgeschriebenen Abschnitte zuständig.

Neben der Elektrifizierung strebt der ÖPNV-Betreiber unter anderem die Erhöhung der Taktfrequenz, eine bessere Komplementarität mit den TER-Regionalbahnnetzen, die Schaffung von Wochenendangeboten auf bestimmten Linien und die Mitnahme von Fahrrädern in bestimmten Bussen an.

Nähere Angaben zur Elektrifizierung mach Keolis unterdessen nicht. In einer begleitenden Mitteilung heißt es lediglich, dass man die gesamten Investitionen in Fahrzeuge und Ladeeinrichtungen, die Umstellung von zwei Betriebshöfen auf Elektrofahrzeuge und die Beantragung der ISO 14001-Zertifizierung für alle Aktivitäten von Keolis Alpes-Maritimes stemmen werde. Wie viele Busexemplare von den drei genannten Herstellern jeweils eingesetzt werden sollen, präzisiert das Unternehmen nicht.

Tatsache ist, dass Keolis bei der Einführung der E-Busse und der Anpassung der Infrastruktur auf Erfahrungen in anderen Städten zurückgreifen kann. In den niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel hat Keolis beispielsweise im Dezember 246 Elektrobusse in Betrieb genommen. Ebenso im norwegischen Bergen, wo seit dem Winter 138 E-Busse (darunter 102 vollelektrische Fahrzeuge) verkehren. Auch in Frankreich verfolgt Keolis Elektrifizierungsprojekte: In Pau entsteht ein Wasserstoff-betriebenes, in Amiens ein Batterie-betriebenes Schnellbusnetz. Im Südwesten Frankreichs hat Keolis überdies im Frühjahr eine zweite Elektrobus-Linie in Betrieb genommen.

Jüngst erfolgte zudem ein Coup im Skandinavien: Keolis erhielt im Mai vom Verkehrsverbund Västraffik den Zuschlag für einen Zehn-Jahres-Vertrag im Wert von 150 Millionen Euro zum Betrieb und zur Wartung von vollelektrischen Gelenkbussen in der schwedischen Stadt Göteborg.
sustainable-bus.com, keolis.com

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