Volkswagen plant PHEVs mit über 100 km E-Reichweite

Volkswagen hat im Zuge einer Vorstellung seiner aktuellen Plug-in-Hybrid-Modelle einen Ausblick auf die PHEV-Strategie der kommenden Jahre gegeben. Voraussichtlich ab 2023 soll eine neue Generation von Plug-in-Hybrid-Antrieben zum Einsatz kommen.

Zum einen wird der bislang verwendete Verbrennungsmotor 1.4 TSI durch den 1.5 TSI ersetzt. Zum anderen soll die Batteriekapazität und damit die elektrische Reichweite deutlich steigen – letztere auf rund 100 Kilometer. Außerdem sollen die PHEVs bei Volkswagen künftig über eine Schnellladeoption mit CCS-Anschluss verfügen und damit deutlich schnellere Ladevorgänge als mit den bestehenden einphasigen Onboard-Ladern mit nur 3,6 kW Ladeleistung ermöglichen.

Zurzeit beherbergen die MQB-Modelle von Volkswagen 1.4 TSI-Vierzylinder, der zwischen 110 und 115 kW leistet und mit einem Elektromotor mit bis zu 85 kW und einer 13-kWh-Batterie kombiniert ist. Neben der neuen Verbrennergeneration soll eine gleichgroße Batterie mit verdoppeltem Energiehalt Einzug in die neuen PHEV der Konzerngruppe halten. Dies soll durch eine neue Packaging-Methode und Verbesserungen auf Zellebene erreicht werden. Der E-Motor soll weiterhin nahezu unverändert im Gehäuse des Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes sitzen.

Aus Medienberichten geht hervor, dass auch der AC-Onboard-Lader eine Aufwertung erfahren könnte. Von den eingangs genannten 3,6 kW einphasig auf 11 kW dreiphasig. Bestätigt ist dies jedoch nicht.

Mit diesen Ankündigungen untermauern die Wolfsburger, dass sie auf dem Weg in die BEV-Zukunft noch eine ganze Weile parallel auf Plug-in-Hybride setzen wollen. Die VW-Marke will in Europa bekanntlich spätestens 2035 aus dem Geschäft mit Verbrennungsmotoren aussteigen, Audi 2033.

Wichtig ist die E-Reichweitenverlängerung bei PHEV übrigens auch mit Blick auf die Förderpolitik. Denn für die Innovationsprämie dürften künftig strengere Vorgaben für PHEV Einzug halten. In weit fortgeschrittenen Entwürfen der Förderrichtlinie werden die bis dato ausschlaggebenden CO2-Emissionsgrenzwerte für PHEV durch Vorgaben zur E-Reichweite ersetzt. Demnach sollen ab dem 1. Oktober 2022 nur noch Plug-in-Hybride förderfähig sein, die eine elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern bieten. Ab dem 1. Januar 2024 soll die Messlatte auf 80 Kilometer erhöht werden.
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9 Kommentare

zu „Volkswagen plant PHEVs mit über 100 km E-Reichweite“
Albert
29.09.2021 um 11:32
Dann vielleicht die E-Maschine vergrößern und die Verbrenner verkleiner und dann hätte man ein Rex Fahrzeug. Aus meiner Sicht wesentlich sinvoller - Schließlich kann das Auto mit 100 km wohl 85% der Fahrten schaffen und man würde sich das Getriebe sparen und könnte den Motor und die Periferie downsizen und damit Kosten und Gewicht einsparen.
Tobias
29.09.2021 um 11:49
Das mit den PHEV hat VW verschlafen. Da brauch man 2023 nicht mehr damit kommen...Jedem war klar, dass die PHEV eine Brücke zum BEV baut. 2023 denken andere Hersteller schon darüber nach die PHEV wieder langsam aus dem Programm zu nehmen. Mercedes hat zum Beispiel in der C-Klasse beim C300e bereits jetzt 100km el. Reichweite und Ladeleistung bis zu 55kW. Selbst eine A-Klasse A250e schaffte seit Marktstart 75km Reichweite und auf Wunsch 24kW Ladeleistung.
Sig
29.09.2021 um 22:48
da war Opel ein bisschen schneller...
Philipp
30.09.2021 um 07:17
Hat der VDA nicht vor wenigen Wochen noch gejammert, weil die Förderbedingungen "kurzfristig" angepasst werden sollen? Weil die Autohersteller jahrelangen Vorlauf brauchen? Und jetzt kann es der größte Autohersteller Europas so kurzfristig... Gerade im kommenden T7, der ja zuerst keine Diesel mehr bekommen soll, wären 13 kWh Brutto-Batterie ja auch ein ziemlicher Witz. Die Reichweite beim kleineren Golf oder Passat ist ja schon zu gering gewesen.
eMobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
30.09.2021 um 10:49
Mit 100 km elektrischer PHEV Reichweite könnte man ja noch ein paar Jahre leben. Allerdings müsste , zb. über Geofencing, der Start des Verbrenners in Umweltzonen unmöglich gemacht werden. Wenn dann der Akku leer ist, hat der Fahrer eben Pech, und muss zur Ladestation schieben. Der Lerneffekt ist m.E. nicht zu unterschätzen.
Ralf K.
30.09.2021 um 12:31
Natürlich bekommt der T7 auch Dieselmotoren. Das steht doch schon fest: https://www.autobild.de/artikel/vw-t7-multivan-2021-preis-laenge-motoren-plug-in-california-innenraum-marktstart-17015527.html
Alex S.
30.09.2021 um 12:50
Zum VDA und den Neandertal-Auto-China-Teile-Importeure ist nichts neues hinzuzufügen. Wieder neue Ausstiegsdaten und Ankündigunge, die sowieso nicht ernsthaft eingehalten werden wollen. Ich hoffe der Politikwechsel wird den Weg weisen und bald neue Ankündigungen hervorbringen. Denn die vom VDA und dessen Neandertal-Auto-China-Teile-Importeure (Mitgliedern) gespeisten Politiker-Potrtemonnaies werden gerade aus dem Bundestag entfernt, zumindest ein Großteil. Und die Lüge mit den vielen Arbeitsplätzen, mit denen der VDA der deutschen Politik droht, ist ein Ammenmärchen. Es gibt keine 2,7 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland die vom Verbrenner abhängig sind. Es sind ca. 800.000 Arbeitsplätze von denen ein großer Teil in Sachsen und angrenzenden Bundesländern von osteuropäischen Zeitarbeitern besetzt sind. Die CDU/CSU hat es möglich gemacht, dass die Unternehmensbegünstigungen unter anderem nur 30% dessen in die Sozialkassen zahlen, was ein deutscher Arbeitnehmer zahlen muß. Ich kaufe diese Autos nicht, weil ich nicht: - die Unterdrückung und Mißachtung der Menschenrechte der Uiguren unterstütze, - die Millionen € für Vorstandsboni und - dafür auch noch Dividenden mit unterstütze, die auf einem nicht nachhaltigen System und zum Nachteil der deutschen Steuerzahler arbeitet.
Franz
30.09.2021 um 20:16
Was für ein Sch… Da wird unnötig Geld verpulvert PHEV sollte gar nicht gefördert werden Das ist ja Sex mit einen kaputten Kondom
Bernd Schmid
16.06.2023 um 15:46
Ich fahre aus Überzeugung einen PEVH, das ganze seit 8 Monaten und schaffe damit über 80% Elektrisch, ich würde mich bei den derzeitigen Lademöglichleiten und den Horrenden Ladekosten bei Öffentlichen Ladestationen, niemals Ausschließlich auf einen Elektrischen Antrieb einlassen. Im Winter ist es etwas mehr Benzin wenn die Photovoltaikanlage nicht genug bringt.

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