Vulcan Energy: Erste LHM-Probe und Ansiedlung in Höchst
Der deutsch-australische Lithium-Förderer Vulcan Energy gibt bekannt, erstmals Lithiumhydroxid-Monohydrat unter Verwendung von geothermischer Energie hergestellt zu haben. Außerdem will das Unternehmen mit seiner geplanten zentralen Verarbeitungsstätte in den Chemiepark Höchst ziehen.
Vulcan Energy – genauer gesagt die deutsche Tochter Vulkan Energie Ressourcen GmbH – will wie berichtet im Oberrheingraben Lithium gewinnen. Dabei soll Lithiumhydroxid aus Thermalwasser von Geothermie-Anlagen gefiltert werden. Im Geothermiekraftwerk Insheim arbeitet Vulcan Energy dafür mit den Pfalzwerken zusammen. Ende 2021 soll die erste Pilotanlage des Zero-Carbon-Lithium-Projekts in Betrieb gehen. Laut Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus dem Sommer 2020 enthält das Tiefenwasser in dieser Region zwischen 200 und 400 Milligramm Lithium pro Liter – und damit vergleichbare Werte zu einigen Salzseen in Südamerika.
Das erste Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) hat Vulcan Energy nun eigenen Angaben zufolge in einer außerhalb des Zero-Carbon-Lithium-Projekts betriebenen Sorptions-Pilotanlage gewonnen. Die Probe soll „herkömmliche LHM-Produkte in Batteriequalität übertreffen“, auch im Hinblick auf die von den Abnehmern geforderten Spezifikationen. Zu den prominenten Großkunden des Unternehmens zählen Renault und der südkoreanische Batteriehersteller LG Energy Solution.
Vulcan-Geschäftsführer Dr. Francis Wedin bezeichnet die produzierte LHM-Probe als Meilenstein bei der Entwicklung des Zero Carbon Lithium-Projekts. „Wir werden unseren Plan, ein vollständig integriertes Projekt für erneuerbare Energien und Lithiumchemikalien in Batteriequalität in Europa zu errichten (…) weiterhin methodisch vorantreiben, Risiken reduzieren und umsetzen. Das Team arbeitet darauf hin, was wahrscheinlich das erste Rohstoffprojekt mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen in der Welt sein wird.“
Unterdessen gibt Vulcan auch bekannt, sich mit seiner geplanten zentralen Lithiumhydroxid-Anlage des Zero-Carbon-Lithium-Projekts im Chemiepark Höchst vor den Toren Frankfurts anzusiedeln. Das Werk soll als zentrale Stelle dienen, an der das Lithiumchlorid aus mehreren kombinierten geothermischen und Sorptionsanlagen zu Lithiumhydroxid-Monohydrat verarbeitet wird. Von Höchst aus soll das Material dann zu den europäischen Kunden in der Batterie- und Elektroautoindustrie transportiert werden.
Francis Wedin bezeichnet die Sicherung eines Standorts für die Lithiumhydroxid-Anlage als wichtigen Schritt. “Gut ist, dass der Standort Transportmöglichkeiten aus unseren nahe gelegenen Projektgebieten sowie die Nutzung erneuerbarer Energien für den Betrieb der geplanten Anlage bietet.“
Vulcan strebt den Start der kommerziellen Lithium-Gewinnung in Deutschland für das Jahr 2024 an. In einer ersten Stufe soll ein Output von 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr zustande kommen. Die zweite Ausbaustufe ab 2025 sieht eine Jahreskapazität von zusätzlichen 25.000 Tonnen vor. Dann könnte Vulcan also insgesamt 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid per annum gewinnen.
chemietechnik.de, cdn-api.markitdigital.com (Lithiumhydroxid-Monohydrat), cdn-api.markitdigital.com (Höchst)
0 Kommentare