CATL kauft Bergbaukonzern Millennial Lithium auf
CATL übernimmt das kanadische Bergbauunternehmen Millennial Lithium und blättert für die Akquisition 376,8 Millionen kanadische Dollar (rund 254,5 Millionen Euro) hin. Mit dem Deal sichert sich der chinesische Batteriezellen-Hersteller eine langfristige Versorgung mit Lithium.
Der Kaufpreis für Millennial Lithium entspricht einem Preis von 3,85 kanadischen Dollar pro Aktie. Der ebenfalls in China ansässige Mitbewerber Ganfeng Lithium hatte nach Angaben von Reuters im Juli 3,60 Dollar pro Aktie geboten. Den Zuschlag hat angesichts des höheren Angebots nun CATL bekommen. Bei Millennial Lithium handelt es sich um einen auf Argentinien fokussierten Spezialisten für den Lithiumabbau.
Die Übernahme der Kanadier ist nur das jüngste Beispiel einer Reihe von Beteiligungen, die CATL in der vergangenen Zeit getätigt hat, um seine Lieferkette vertikal auszubauen. So kaufte der Batteriehersteller zuletzt unter anderem Anteile an dem ebenfalls kanadischen Unternehmen Neo Lithium Corp, an dem grönländischen Unternehmen North American Nickel und dem australischen Unternehmen Pilbara Minerals. Eine CATL-Tochtergesellschaft ist seit April zudem an der Kisanfu-Mine von China Molybdenum beteiligt, einer Kobaltstätte in der Demokratischen Republik Kongo.
Zur Sicherung des Lithiumnachschubs wendet sich CATL unter anderem nach Lateinamerika. Nicht nur die neu erworbene Millennial Lithium baut den Rohstoff dort ab, auch das Rohstoff-Unternehmen Neo Lithium, an dem CATL seit Ende 2020 zu etwa acht Prozent beteiligt ist, hält Mineral- und Oberflächenrechte an einem neu entdeckten Lithium-Salar- und Sole-Reservoirkomplex in Argentinien. Das dort vermutete Lithium soll im Rahmen des Argentinien-Projekts namens 3Q („Tres Quebradas“) zugänglich gemacht werden.
Um die Lithium-Reserven in Lateinamerikas „Lithium-Dreieck“ zwischen Bolivien, Argentinien und Chile gibt es viel Konkurrenz. So hat etwa Ende 2018 besagter chinesischer Konzern Ganfeng Lithium alle Anteile des chilenischen Lithium-Herstellers SQM am sogenannten Cauchari-Olaroz-Projekt in Argentinien gekauft. Seitdem halten die Chinesen 37,5 Prozent und Kanadas Lithium Americas Corp 62,5 Prozent an Cauchari-Olaroz, einem 82.500 Hektar großen Abbaugebiet im Norden Argentiniens, das unter anderem zwei Salzseen tangiert. Ganfeng hat laut Reuters allein in diesem Jahr zudem Bacanora Lithium in Gänze übernommen sowie Anteile an einer Lithiummine in Mali und einem Salzsee in China erworben. CATL habe diese „Akquisitionswelle“ nun vorerst gestoppt, heißt es in dem Bericht.
Doch noch einmal zu Argentinien: Auch Tesla soll laut einem früheren Bericht der „Financial Times“ mit SQM in Verhandlungen gewesen sein. Bestätigt wurde diese Nachricht jedoch nie. Fakt ist dagegen, dass sich Toyota Anfang 2018 über seine Handelsgesellschaft Toyota Tsusho in den australischen Lithium-Hersteller Orocobre eingekauft hat. Beide Partner gründeten bereits 2010 ein Joint Venture, um Lithium aus dem Salzsee Salar de Olares in Argentinien zu gewinnen.
reuters.com, millenniallithium.com, n-tv.de
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