Belgische Bpost beschafft 1.200 Elektro-Transporter

Das nationale belgische Postunternehmen Bpost beschafft 1.200 Elektro-Transporter, die bis Ende 2022 ausgeliefert werden sollen. Einem Medienbericht zufolge wurden die ersten 400 der E-Transporter bereits geordert, die Ausschreibung für die übrigen 800 Exemplare folgt Ende dieses Monats.

Wie die flämische Wirtschaftszeitung „De Tijd“ weiter berichtet, hat die belgische Post die ersten 400 der neuen E-Fahrzeuge bei mehreren Herstellern in Auftrag gegeben – zum einen, damit diese rascher ausgeliefert werden können und zum anderen um Erfahrungen mit verschiedenen Marken und Modellen zu sammeln. Zu den ausgewählten Modellen zählen laut „De Tijd“ der elektrische Renault Kangoo, der Opel Vivaro-e sowie E-Transporter der SAIC-Marke Maxus.

Mit den beiden aktuellen Bestellungen verschärft Bpost seinen erst vor zwei Jahren vorgestellten Elektro-Kurs. Seinerzeit war noch von 600 elektrischen Lieferwagen bis Ende 2022 die Rede. Und: Bis 2030 sollte nur die Hälfte der gesamten Flotte emissionsfrei sein. Nun sollen den bereits rund 100 im Dienst befindlichen E-Transportern bis Ende 2022 insgesamt 1.200 weitere folgen. Bis 2030 strebt die zu 51 Prozent vom Staat gehaltene Post nun die Umstellung der gesamten, 18.000 Fahrzeuge umfassenden Flotte auf E-Antrieb an.

Ausschlaggebend für den nun eingeschlagenen Kurs war der erfolgreiche Abschluss eines Pilotversuchs in Mechelen im Juni. Dort wurde ein Jahr lang bereits alle Briefe und Pakete emissionsfrei zustellt. Nach Angaben von „De Tijd“ setzte der Postkonzern Elektro-Lieferwagen und -fahrräder ein, um ein Netz von 57 Abholstellen – allen voran Paketautomaten, Postämter und Poststellen in Geschäften – zu beliefern, wo Bürger ihre Pakete wiederum selbst abholen konnten. Das im Zuge des Pilotprojekts getestete Konzept soll nun in einem ersten Schritt auf zehn weitere Stadtzentren ausgeweitet werden, darunter die Innenstädte von Leuven und Bergen.

Bpost-CEO Dirk Tirez will sein Unternehmen zum „grünsten Postunternehmen in Europa“ machen. Den Großteil der Unternehmensflotte machen Lieferwagen aus, die im Zustellgeschäft eingesetzt werden. Ihre Anzahl beläuft sich auf rund 10.000. Wie viel sich die Post die Umstellung auf Elektroantriebe kosten lässt, macht sie nicht publik. Fakt ist aber, dass es sich bei der vorläufigen Bestellung von 1.200 Elektro-Exemplaren um einen der größten Aufträge dieser Art in Belgien handelt. Zum Vergleich: Zwischen Januar und Ende August wurden in dem Land laut Zahlen des Automobilverbandes Febiac insgesamt 656 leichte Elektro-Nutzfahrzeuge zugelassen.

Wie im Frühjahr berichtet, wollen auch die Post-Konzerne in Österreich als auch in der Schweiz Transporter mit Verbrennungsmotoren im Zulieferbetrieb bis 2030 komplett ausmustern. Das sind ambitioniertere Ziele als bei der Deutschen Post DHL Group, die bis 2030 60 Prozent der Lieferfahrzeuge für die letzte Meile auf Elektroantriebe umstellen will. Der Vergleich hinkt jedoch, ist letzterer Konzern doch eine weltweit agierende Gruppe mit 570.000 Mitarbeitern und entsprechend großem Fuhrpark.
tijd.be (auf Niederländisch)

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