Tevva erhält Millionen-Förderung für E-Lkw-Entwicklung
Der englische Elektro-Lkw-Hersteller Tevva hat sich eine Förderung des Advanced Propulsion Centre (APC) in Höhe von 4,2 Millionen Pfund (knapp 5 Millionen Euro) gesichert, um die nächste Generation mittelschwerer E-Lkw mit BZ-Range-Extender und zulässigem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 19 Tonnen zu entwickeln.
Erst vor wenigen Tagen hatte Tevva als Debüt-Lkw einen 7,5-Tonner enthüllt, der im reinen Elektroantrieb eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern und mit aktiviertem BZ-Range-Extender eine Reichweite bis zu 500 Kilometer aufweisen soll. Die Produktion des sogenannten Tevva Truck dürfte im Juli 2022 anlaufen. Schon in diesem Kontext wiesen die Briten darauf hin, dass das Modell das erste einer Reihe von Elektro-Lkw-Modellen werden soll, die von Tevva in Großbritannien künftig hergestellt werden sollen.
Im Zuge der Förderzusage durch das APC nennt Tevva nun weitere Eckpunkte zu seinen weiteren Produktplänen. So wird die Entwicklung der E-Lkw zusammen mit dem Partner Advanced Electric Machines (AEM) im Rahmen des 2,2-Millionen-Pfund-Projekts SANGREAL erfolgen. Die Kooperation umfasst den Entwurf und die Entwicklung einer innovativen E-Achse und eines intelligenten Fahrzeugantriebssteuerungssystems mit Onboard-Telematik. Letzteres soll „den Einsatz des Brennstoffzellen-Range-Extenders in Bezug auf Reichweite und Zuverlässigkeit optimieren und eine vorausschauende und vorbeugende Wartung ermöglichen“, teilt Tevva mit.
Ken Scott, Chefingenieur bei Tevva, zeigt sich erfreut über den zugesagten Millionen-Zuschuss, der helfe, „die Entwicklung der bahnbrechenden Technologie von Tevva auf dem Markt für Elektrofahrzeuge fortzusetzen. Wir entwickeln emissionsfreie Lösungen für Logistikfahrzeuge in höheren Gewichtsklassen, die im Vergleich zu bestehenden Dieselfahrzeugen echte Betriebskostenvorteile und eine größere Reichweite bieten – was für unsere Branche wirklich revolutionär ist. Diese Finanzierung wird dazu beitragen, dass dies in naher Zukunft Realität wird.“
Zum Range Extender führt Tevva aus, dass seine patentierte Technologie namens REX für den Einsatz in den E-Lkw auf Wasserstoff-Brennstoffzellen umgerüstet wurde. In dieser Form soll die Lösung ab 2023 lieferbar sein. Charakteristika der Technologie ist, dass die Brennstoffzellen die Batterie während der Fahrt aufladen, so dass die Lkw längere Arbeitszyklen absolvieren bzw. schwerere Lasten transportieren können.
Zum 7,5-Tonner-Modell nannte Tevva vergangene Woche noch kaum Leistungsdaten. Die eingangs erwähnten Reichweiten-Schätzungen sind zusammen mit den Angaben, dass das Modell eine Nutzlast von zwei Tonnen bietet und bis zu 16 Europaletten laden kann, die einzigen Anhaltspunkte zum praktischen Nutzen des britischen E-Lkw. Nur zu den Gesamtbetriebskosten äußern die Briten noch, dass diese mit denen eines Dieselfahrzeugs vergleichbar sein sollen: „Ab etwa 3.000 km oder bei einem monatlichen Verbrauch von 500 Litern Diesel sind die Kosten identisch“, teilte Tevva vergangene Woche mit.
tevva.com
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