Volvo Cars plant Börsengang für Ende 2021

Der chinesische Autokonzern Geely will seine schwedische Pkw-Tochter Volvo Cars noch in diesem Jahr in Stockholm an die Börse bringen. Durch neue Aktien sollen Bruttoerlöse von rund 25 Milliarden schwedischen Kronen (2,5 Milliarden Euro) erzielt werden. Geely will der größte Anteilseigner bleiben.

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Noch ist es nur eine Absichtserklärung und damit noch kein verbindlicher Beschluss – die Intention von Geely ist aber klar und hatte sich bereits abgezeichnet. Offiziell gibt es aber noch keinen genaueren Zeitplan oder auch Ablauf des Börsengangs in Stockholm. In der Investoren-Mitteilung von Volvo Cars heißt es, dass der geplante Börsengang „voraussichtlich aus der Ausgabe neuer Aktien durch Volvo Cars besteht, um einen Bruttoerlös von ungefähr 25 Milliarden SEK zu erzielen, und einem möglichen Teilverkauf der Aktien durch den Hauptaktionär von Volvo Cars“.

Geely will aber wichtigster Anteilseigner bleiben, auch die derzeitigen schwedischen institutionellen Aktionäre AMF und Folksam beabsichtigen laut Volvo, in das Unternehmen investiert zu bleiben. Derzeit liegen 2,2 Prozent der Anteile bei den AMF und Folksam.

Volvo sieht sich selbst als eines der weltweit am schnellsten wachsenden Premium-Automobilunternehmen in Bezug auf Absatz und Umsatz, bei diesen beiden Kennziffern konnten die Schweden im ersten Halbjahr neue Rekorde erzielen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 die Hälfte des Umsatzes mit reinen E-Autos zu erwirtschaften, ab 2030 will Volvo zum reinen Elektroauto-Hersteller werden.

Der Börsengang soll nun dazu dienen, diese Transformation hin zu Elektrifizierung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu finanzieren – über den Zugang zu schwedischen und internationalen Kapitalmärkten, um die Eigentumsbasis von Volvo Cars zu diversifizieren. „Als börsennotiertes Unternehmen wird Volvo Cars nach Abschluss des Börsengangs globalen institutionellen und privaten Anlegern ermöglichen, an der nächsten Phase der Wertschöpfung des Unternehmens zu partizipieren“, schreibt Volvo in der Mitteilung.

„Wir haben die Transformation und das Wachstum dieser legendären schwedischen Marke in einer Zeit beispielloser Veränderungen in unserer Branche unterstützt“, sagt Eric Li, Vorsitzender des Board of Directors von Volvo Cars. „Wir werden Volvo Cars weiterhin als Mehrheitsaktionär bei dieser anhaltenden globalen Erfolgsgeschichte unterstützen.“

Håkan Samuelsson, CEO von Volvo Cars, ergänzt in der Mitteilung: „Die Entscheidung für einen Börsengang wird dazu beitragen, unsere Marke zu stärken und unsere Transformationsstrategie zu beschleunigen – hin zu einer vollständigen Elektrifizierung, direkten Kundenbeziehungen und der nächsten Stufe der Sicherheit. Dies wird das Unternehmen in die Lage versetzen, kontinuierlich wachsende Mengen, Umsätze und Rentabilität zu erzielen.“

Gegenüber Journalisten wurde Samuelsson etwas konkreter. Volvo Cars soll die Mittel für große Investitionen in neue Modelle und insbesondere in die eigene Entwicklung und Fertigung von Batterien herbeischaffen, so Samuelsson. Das Batterie-Joint-Venture mit Northvolt soll aber fortgesetzt werden.

Bei den Modellen kündigte Samuelsson an, dass man auch ein E-Auto unterhalb des XC40 anbieten werde. „Premiumautos können eindeutig auch kleinere Fahrzeuge sein. Und E-Autos werden grundsätzlich etwas kleiner ausfallen“, sagte der CEO. Es ist nicht das erste Mal, dass Volvo über kleinere Modelle spricht: Samuelsson hatte bereits 2020 angedeutet, dass ein solches Fahrzeug – vermutlich XC20 oder XC30 genannt – auf der SEA-Plattform von Geely basieren werde.

Update 30.10.2021: Volvo Cars hat seinen angekündigten Börsengang vollzogen. Die Aktien des Autobauers stiegen bei ihrem Börsendebüt in Stockholm am Freitag um über 20 Prozent und verschafften Volvo Cars einen Börsenwert von rund 15,5 Milliarden Euro. Mit dem frischen Geld soll der Umbau zum reinen Elektroauto-Anbieter vorangetrieben werden. Auch Volvos Elektroauto-Marke Polestar plant wie berichtet den Gang an die Börse – bei Polestar soll die Listung an der Nasdaq via SPAC-Fusion erfolgen.
volvocars.com (Investoren-Mitteilung), automobilwoche.de (Samuelsson-Aussagen), handelsblatt.com (Update)

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