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Audi: Alter Premiumanspruch trifft neue Antriebsära

Audi will 2025 das letzte neue Verbrenner-Modell launchen und bis dahin bereits mehr als 20 rein elektrische Modelle im Portfolio haben. Die Entwicklungsabteilung hat entsprechend alle Hände voll zu tun. Wir haben mit deren obersten Chef, Oliver Hoffmann, über die Transformation von Audi zur E-Marke gesprochen. Kamera ab!

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Im Volkswagen-Konzernverbund verantwortet Audi die E-Motorenentwicklung und ist maßgeblicher Treiber der E-Plattform-Strategie. Unter Oliver Hoffmann, noch recht neuer Vorstand Technische Entwicklung der Audi AG, haben sich die Ingolstädter binnen weniger Monate einige Grad weiter Richtung E-Mobilität gedreht. So steht nun ein Datum für das Verbrenner-Aus bei der Marke mit den vier Ringen fest. Und im Frühsommer ist das zwischenzeitlich ausgegründete Artemis-Projekt wieder näher an die technische Entwicklung von Audi herangerückt worden. Neuer Projektverantwortlicher: Hoffmann selbst.

Auf Artemis und weitere Eckpfeiler der künftigen Ausrichtung bei Audi geht Hoffmann bei uns im Exklusiv-Interview ein. „Für uns ist vollkommen klar, dass Batterie-elektrische Mobilität die Zukunft ist“, sagt der seit März zum Entwicklungsvorstand berufene Manager gegenüber electrive.net-Chefredakteur Peter Schwierz. Audi sei im Konzernverbund nicht nur für die Elektromotoren verantwortlich, sondern entwickele mit den Kollegen aus dem Konzern auch die Batterietechnologie weiter. Insofern sieht sich Audi innerhalb des Konzerns durchaus mit essenziellen Aufgaben betraut: „Wir reden ein großes Wort mit, wir dürfen mitgestalten“, so Hoffmann.

Die Kostenparität zwischen E-Autos und Verbrennern ist dem Entwicklungsvorstand zufolge nicht mehr weit entfernt: „In zwei bis drei Jahren werden E-Fahrzeuge auf Augenhöhe mit Margen sein, die wir heute bei Verbrennungsfahrzeugen haben. Da hilft uns der Konzernverbund und die Strategie mit E-Plattformen.“ Nach dem MEB-Baukasten, auf dem der Q4 e-tron basiert, wird 2023 mit dem Q6 e-tron der erste Stromer aus Ingolstadt auf der PPE-Plattform aufbauen. Ehe 2026 dann die neue SSP (Scalable Systems Plattform) eingeführt wird, präsentiert Audi laut Hoffmann 2024 zunächst das Resultat des Artemis-Projekts. „Artemis wird bereits viele Technologien der SSP pilotieren, etwa die Einheitsbatteriezelle und eine völlig neue Elektronikarchitektur als Basis für autonomes Fahren“, verrät Hoffmann.

Einen Ausblick gibt der Manager in dem gut sechsminütigen Gespräch auch auf Audis geplante Ladeparks namens Audi Charging Hub. „Bei der Schnellladetechnologie sind wird Vorreiter im Konzern, alle unsere Fahrzeuge werden schnellladefähig sein. Schnellladen ist der Schlüssel für den Erfolg der E-Mobilität. Deshalb fokussieren wir auf das Ökosystem Laden und werden im Oktober in Nürnberg einen Piloten zeigen, wie wir uns das Premiumladen vorstellen.“

Das von Audi im Mai vorgestellte Konzept für superschnelle Ladeparks mit Lounge sieht unter anderem Pufferspeicher vor, die bis zu 2,45 Megawattstunden an Strom für die Elektroautos vorhalten. Das soll laut Audi für bis zu 70 Ladevorgänge mit bis zu 300 kW am Tag ausreichen. Nachgeladen wird der Speicher über Solarmodule auf dem Dach des Charging Hubs oder netzschonend über einen gewöhnlichen 400-Volt-Anschluss.

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