Post findet wohl Käufer für StreetScooter

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Die Deutsche Post hat offenbar einen Käufer für ihre Elektrofahrzeug-Tochter StreetScooter gefunden. Laut einem Medienbericht soll ein Unternehmen namens Odin Automotive der Abnehmer sein. Hinter Odin steht ein altbekannter eMobility-Manager.

Laut einer Recherche der „Welt“ wurde Mitte September in Luxemburg das Unternehmen Odin Automotive gegründet, das laut einer Anmeldung beim Bundeskartellamt alle Anteile an der Post-Tochter StreetScooter Engineering mit Sitz in Aachen übernehmen will. An der Spitze von Odin steht als Hauptgesellschafter der Manager Stefan Krause.

Gegenüber der Zeitung wollte die Deutsche Post die Informationen nicht kommentieren, StreetScooter selbst reagierte nicht auf eine entsprechende Anfrage. Die „Welt“ spekuliert, dass sich die Unternehmen wegen der noch fehlenden Freigabe des Bundeskartellamts nicht zu dem möglichen Deal äußern wollen – oder dass Vertragsdetails wie der Kaufpreis oder etwaige Abnahme-Garantien noch nicht ausverhandelt seien.

Sollte es zum Verkauf kommen, würde für die Post ein siebenjähriges Experiment enden. 2014 übernahm der Logistikkonzern den noch jungen Fahrzeugbauer, um sein eigenes elektrisches Zustellfahrzeug zu entwickeln und zu bauen – weil aus Sicht des damaligen Post-Vorstands der Markt keine geeigneten E-Transporter geboten hatte. Zum Erfolg wurde das StreetScooter-Projekt unter Post-Führung aber nicht: Die Fahrzeuge hatten zahlreiche technische Probleme, zudem machte StreetScooter teils hohe Verluste.

Bereits in der Vergangenheit gab es Bestrebungen, StreetScooter zu verkaufen. Es gab zwar offenbar einige Interessenten aus China und nach Informationen von electrive.net teilweise auch ernsthafte und weit fortgeschrittene Verhandlungen, zu einem Verkauf kam es aber nie. Aus diesem Grund sollte die Produktion 2020 eingestellt werden, was aber später auf Ende 2022 verschoben wurde – und nun womöglich unter neuem Eigentümer weiterlaufen könnte.

Zuletzt gab es im Februar 2021 einen Bericht, wonach angesichts der boomenden Elektromobilität noch vier Investoren um StreetScooter buhlen würden. Odin Automotive war damals noch nicht darunter. Kein Wunder, schließlich wurde Odin erst in diesem September gegründet.

Odin Automotive führt laut der „Welt“-Recherche zwar Stefan Krause als Hauptgesellschafter, der frühere BMW-Manager und Ex-Vorstand bei eMobility-Startups wie Faraday Future und Canoo bringt das Geld aber nicht alleine auf: Weitere Odin-Gesellschafter seien „der in Singapur lebende Finanzexperte Djamal Attamimi vom indonesischen Kohleminenkonzern Toba Bara sowie der Manager und Unternehmer Matthew Paul Richards vom indonesischen Telekommunikationsunternehmen Trikomsel Oke“.
welt.de

9 Kommentare

zu „Post findet wohl Käufer für StreetScooter“
Hans Herbert
06.10.2021 um 12:50
Streetscooter von dubiosen fernöstlichen Gesellschaften übernommen? Warum bringen es die Deutschen nicht fertig, ein solches Unternehmen, dessen Fahrzeuge reißenden Absatz nehmen müssten, zum Erfolg zu führen? Ob es doch an den Fahrzeugen liegt? Ein einfaches und robustes Design kann großen Erfolg haben, nur muss es auch zuverlässig funktionieren.
gerd
07.10.2021 um 08:54
16 Jahre CDUcsu.
Alex S.
07.10.2021 um 14:41
Gerd, Du sagst in einem so kurzen Statement die ganze Wahrheit. Dem kann ich nur beipflichten.
Rolf Rüdiger
19.10.2021 um 02:57
Odin scheint eine Luxenburgische Briefkastenfirma zu sein. Die verstehen sich mehr als Berater. Streetscooter "Engineering" ist auch nur eine Scheinfirma, die kürzlich gegründet wurde. Sehr dubios das ganze. Der Erfolg blieb aus weil man schnell sein Wollte und dann mit einem Prototypen schon mal in Serie gegangen ist. Anstatt das weiter auszubessern oder überhaupt fertig zu entwickeln, hat man dann einfach weiter gebaut. Jedes jahr eine Neue Variante, da blickt keiner mehr durch. Welche Führung ? Die wechselt ja auch alle paar Jahre.. Technische Einwände von Mitarbeitern werden ignoriert. Die Dinger Brennen entweder ab oder kommen am Morgen nicht vom Hof weg, weil sie nicht geladen haben. Die Batterie ist so schlecht verarbeitet und undicht, das die oft halbvoll mit Wasser zurück kommt. Batteriezellen nimmt man alle Paar Jahre eine Noch schlechtere als die davor, weil man den Preis drücken will. Alles in Allem verständlich das die Post die Kiste loswerden will. Dann können die dann schön auf Herstellergarantie klagen und der neue Investor darf die Suppe auslöffeln.
Achim Baghwan
21.12.2021 um 15:24
Wie wahr wie wahr !!! Das man unter der Batteriehaube vielleicht mal ein vermisstes Butterbrot des Monteur finden könnte, wäre sicher keine Überraschung .
John
07.10.2021 um 11:43
Was kostet ein streetscooter eigentlich? Und was kostet die Dieselalternative? Ich meine über die gesamte Lebensdauer, inklusive Batterietausch und Amortisation der Ladeinfrastruktur. Der streetscooter ist kein model 3. Damit fährt man Pakete aus und fährt nicht an der Eisdiele vorbei. Anderer use Case.
eMobilitätsberatung-Berlin K.D.Schmitz
07.10.2021 um 09:32
Wenn dieser Deal stattfindet, was ich nicht hoffe, werden wir noch einiges hören und lesen von, zb. verschwunden Geldern oder Lizenzen etc. Das mit diesen Käufern hört sich für mich sehr halbseiden an. Bei uns hier in Berlin fahren auch einige der elektrifizierten Transit, unter Street-Scooter Label, und sie fahren, daher können sie nicht so unbrauchbar sein. Die Post hat einfach die falsche Strategie gehabt. Der Start war ok. und jedes null Emission Fz in der Innenstadt zählt
John
07.10.2021 um 11:44
Was kostet ein streetscooter eigentlich? Und was kostet die Dieselalternative? Ich meine über die gesamte Lebensdauer, inklusive Batterietausch und Amortisation der Ladeinfrastruktur. Der streetscooter ist kein model 3. Damit fährt man Pakete aus und fährt nicht an der Eisdiele vorbei. Anderer use Case.
Albert Kamm
07.01.2022 um 16:30
Eigentlich schade, dass es so gekommen ist. Ich hätte der DHL zugetraut, den Streetscooter so wie er jetzt gebaut wird und darüber hinaus, weitere Modellreihen zu entwickeln.

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