GM konkretisiert eMobility-Planungen
General Motors hat bei einem zweitägigen Investoren-Event nähere Details zu seinen Plänen unter anderem im Bereich E-Mobilität verraten. Der Autobauer hat dabei nicht nur seine Umsatzplanungen veröffentlicht, sondern auch jene für die Umrüstung seiner Werke.
Grundsätzlich will General Motors gemäß den vor den Investoren vorgestellten Plänen seinen Jahresumsatz bis 2030 verdoppeln – und dabei Margen von 12 bis 14 Prozent erzielen. Konkret rechnet GM bei dem Umsatz mit dem Fünfjahresschnitt von derzeit etwa 140 Milliarden Dollar. Das Ziel für 2030 liegt also bei etwa 280 Milliarden Dollar. Angetrieben werden soll dieses Wachstum von Elektrofahrzeugen, vernetzten Diensten und neuen Geschäftsfeldern.
Konkret prognostiziert GM, dass der Umsatz mit Elektrofahrzeugen im Jahr 2023 die Marke von zehn Milliarden US-Dollar erreichen soll. Bis 2030 soll der EV-Umsatz dann auf etwa 90 Milliarden Dollar steigen, das sind umgerechnet 77,8 Milliarden Euro. Bei einem angepeilten Gesamtumsatz von 280 Milliarden Dollar würde der EV-Umsatz rund 31 Prozent ausmachen.
Das heißt aber nicht, dass die anderen 69 Prozent des Umsatzes mit Verbrennern erzielt werden sollen: Laut CFO Paul Jacobson sollen die Felder Software und neue Geschäftsbereiche um rund 50 Prozent pro Jahr zulegen und so neben dem Autogeschäft substanziell zu den Einnahmen beitragen. Vernetzte Fahrzeuge und neue Geschäftsfelder sollen bis zu 80 Milliarden Dollar an neuen Einnahmen erzielen, „wobei sich der größte Teil des Wachstums in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts mit zunehmender Skalierung beschleunigt“.
„GM hat die Welt schon einmal verändert und wir tun es wieder“, sagte GM-Vorsitzende und CEO Mary Barra zu dem Elektro-Kurs. „Wir haben mehrere Triebkräfte für langfristiges Wachstum und ich war noch nie so zuversichtlich oder begeistert von den vor uns liegenden Möglichkeiten.“
Zu den neuen Möglichkeiten und Geschäftsfeldern gehören auch Marken wie BrightDrop und Cruise. Die Tochtergesellschaft für kommerzielle E-Transporter erwartet bis Mitte des Jahrzehnts einen Umsatz von 5 Milliarden Dollar und bis 2030 einen Umsatz von potenziell 10 Milliarden Dollar bei einer Marge von 20 Prozent. Bei der Kommerzialisierung von Cruise geht GM von deutlich höheren Beträgen aus: Bis Ende des Jahrzehnts will GM mit seinen autonomen Diensten jährlich einen Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar erzielen.
GM kündigte auch an, die Investitionen in die Ladeinfrastruktur bis 2025 auf fast 750 Millionen Dollar zu erhöhen, was alle Bereiche abdeckt, einschließlich Heim-, Arbeitsplatz- und öffentliches Laden in den USA und Kanada. Damit soll für die Kunden der Zugang „zu zuverlässigem, öffentlichem Laden mit dem überlegenen Kundenerlebnis“ erheblich verbessert werden.
Um die geplanten elektrischen Fahrzeuge auch fertigen zu können, sollen bis 2030 mehr als 50 Prozent der Produktionsstandorte von General Motors in Nordamerika und in China für die Produktion von Elektroautos geeignet sein, wie GM weiter mitteilt. Als nächstes Modell auf der Ultium-Plattform teaserte GM den Chevrolet Silverado an, ein großer Pickup. Viel zu sehen von dem Fahrzeug gab es noch nicht, ein Bild aus der Vogelperspektive zeigt ein großes Glasdach über der Kabine. Das Fahrzeug soll im Januar 2022 auf der CES vorgestellt werden.
Zudem will General Motors gemeinsam mit GE Renewable Energy Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung mit Seltenerdmaterialien, Magneten, Kupfer und Stahl unter anderem für die Herstellung von Elektrofahrzeugen bewerten. Der Fokus der Zusammenarbeit, für die eine Absichtserklärung unterzeichnet wurde, liegt zunächst auf der Schaffung einer nordamerikanischen und europäischen Lieferkette für die vertikal integrierte Magnetfertigung – GM will das für seine Elektroautos nutzen, GE Renewable Energy für seine Produkte rund um erneuerbare Energien, etwa in Generatoren in Windrädern.
gm.com (Umsatzziele), gm.com (Werke), gm.com (GE-Kooperation)
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