Lucid-CEO Rawlinson: „Erreichen Produktionsziele bis 2023“
Lucid Motors sieht sich nach dem Beginn der Serienfertigung seiner E-Limousine Air auf einem guten Weg, seine Produktionsziele bis zum Jahr 2023 zu erreichen. Für das geplante SUV-Modell will das Unternehmen trotz des kürzlich erfolgten Börsengangs weiteres Kapital beschaffen.
Wie CEO Peter Rawlinson kürzlich gegenüber Reuters erklärte, sollen im Restjahr 2021 noch 577 Exemplare des Lucid Air gebaut werden (die Serienproduktion läuft seit Ende September), ehe die Produktion in den Jahren 2022 und 2023 auf 20.000 bzw. 50.000 Fahrzeuge gesteigert werden soll. Das Unternehmen hat sich über seinen Börsengang die bis Ende nächsten Jahres benötigten 4,4 Milliarden US-Dollar gesichert, will aber nicht bis dahin warten, um weiteres Kapital zu beschaffen.
Rawlinson erklärte, das bisherige Kapital „führt uns bis Ende 2022. Es führt uns also nicht bis zum Projekt Gravity.“ Gravity ist der Name des zweiten Stromers der Marke. Das E-SUV soll 2023 in Produktion gehen. „Dies ist ein kapitalintensives Geschäft“, sagte Rawlinson.
Andere Elektroauto-Startups haben in der Vergangenheit bereits vielversprechende Fahrzeuge entwickelt, sind dann aber am Sprung in die Serienproduktion gescheitert. Lucid Motors mit Sitz in Kalifornien hat ein eigenes Werk im US-Bundesstaat Arizona gebaut und erweitert die Anlage derzeit für die Produktion des geplanten SUV-Modells.
Die 4680-er Batteriezellen des Konkurrenten Tesla hält Rawlinson indes für überbewertet und sprach von einer „unangemessenen Faszination“. Mit Zellen von LG Chem erreicht der Lucid Air eine EPA-Reichweite von bis zu 837 Kilometern, daher sieht Rawlinson in seinem Ansatz mehr Potenzial für die nahe Zukunft.
„Die Leute denken, dass 4680 dieser große Sprung ist, der das Elektroauto verändern wird“, so Rawlinson gegenüber Reuters. „Ich sehe das nicht. Ich denke, das ist die Fantasie.“ Lucid werde zu „gegebener Zeit“ weitere Batterieformate untersuchen. Der frühere Tesla-Entwickler Rawlinson und Elon Musk liefern sich regelmäßig derartige Spitzen über die Medien.
In einem Punkt sind sich Rawlinson und Musk aber einig: Die aktuelle Halbleiter-Krise soll innerhalb der kommenden zwölf Monate ausgestanden sein. Der Lucid-CEO gab aber auch an, dass sein Unternehmen eine Leiterplatte neu entwickelt habe, um Probleme zu vermeiden, die die Lieferung eines Chips mittelfristig beeinträchtigen könnten. „Wir ergreifen jetzt Maßnahmen zur Risikominderung“, sagte er.
reuters.com
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