Hyundai Mobis errichtet Werke zum Bau von BZ-Systemen

Der zur Hyundai Motor Group gehörende südkoreanische Automobilzulieferer Hyundai Mobis hat angekündigt, rund 1,3 Billionen Won (umgerechnet etwa 950 Millionen Euro) in den Bau von zwei Werken für Brennstoffzellen-Systeme in den koreanischen Städten Incheon und Ulsan zu investieren.

Die beiden Fabriken werden unterschiedliche Aufgaben im Herstellungsprozess der Brennstoffzellen-Systeme übernehmen. In Incheon werden die Stacks hergestellt, in Ulsan werden diese dann mit weiteren Komponenten zu BZ-Systemen montiert. Zur Produktionsaufnahme schwebt Hyundai Mobis die zweite Jahreshälfte 2023 vor. In vollem Betrieb soll eine Jahreskapazität von 100.000 BZ-Systemen erreicht werden. Als Abnehmer sehen die Koreaner nicht nur ihre Unternehmensgruppe selbst vor, sondern erstmals auch Dritte.

Für das Stack-Produktionswerk in der Industriegroßstadt Incheon erfolgte diese Woche bereits der offizielle Spatenstich. Die Anlage entsteht auf einem Industriekomplex in Cheongna International City. Zum Baustart in Ulsan macht Hyundai Mobis noch keine Angaben, betont aber, dass der Standort nahe des Hyundai-Motor-Werks in Ulsan liegt, wo das Brennstoffzellenauto Nexo und ab 2023 ein neues FCEV-Modell der Hyundai-Gruppe hergestellt wird.

Bereits vor rund einem Monat kündigte die Hyundai-Gruppe auf der IAA an, dass im Jahr 2023 zwei wichtige Wasserstoff-Premieren anstehen: Zum einen soll der seit 2018 gebaute Nexo einen Nachfolger erhalten, zudem will Hyundai dann ein „wasserstoffbetriebenes Mehrzweckfahrzeug (MPV)“ präsentieren. Dabei dürfte es sich wie berichtet um eine H2-Version des Vans Staria handeln. Eine wichtige Rolle in der FCEV-Roadmap spielen auch Nutzfahrzeuge: In München sind seit Ende Juni zwei H2-Busse vom Typ Elec City in der Testphase.

Mit einer Jahreskapazität von 100.000 Brennstoffzellen-Systemen kann Hyundai Mobis künftig neben den BZ-Fahrzeugen der eigenen Gruppe auch externe Abnehmer versorgen. Man plane, die Brennstoffzellensysteme mit der erhöhten Produktionskapazität an andere Unternehmen zu verkaufen, heißt es wörtlich in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Dabei hat der Zulieferer vor allem den Sektor für Baumaschinen und Logistikausrüstung im Blick.

2020 hat Hyundai Mobis vor diesem Hintergrund bereits Brennstoffzellen-Aggregate für H2-Gabelstapler entwickelt, bei denen es sich um Generatoren handelt, die durch die Kombination eines Brennstoffzellen-Stacks, eines Wasserstofftanks und einer Kühlvorrichtung eigenständig Strom erzeugen. Aktuell arbeitet Hyundai Mobis zudem an einer Variante für wasserstoffbetriebene Bagger und Brennstoffzellensysteme für kleinere Fluggeräte.

Mit den zwei nun angekündigten Werken betreibt Hyundai Mobis künftig insgesamt drei Brennstoffzellen-Anlagen. Denn 2018 eröffnete das Unternehmen bereits eine Fabrik in Chungju im Zentrum Koreas mit einer Kapazität von 23.000 BZ-Systemen pro Jahr. Dort erfolgen alle Herstellungsprozess der Brennstoffzellensysteme unter einem Dach. Aus Chungju stammen sämtliche BZ-Systeme für den Hyundai Nexo. Seit Einführung des BZ-Autos 2018 hat Hyundai nach eigenen Angaben 19.051 Exemplare abgesetzt.

„Trotz der Unwägbarkeiten, zu denen auch Covid-19 gehört, haben wir uns zu dieser Großinvestition entschlossen, um die marktführende Wettbewerbsfähigkeit in der globalen Brennstoffzellenindustrie zu sichern“, sagt Sung Hwan Cho, Präsident und CEO von Hyundai Mobis, mit Blick auf die neu vorgestellten Werkspläne. Und: „Wir werden weiter in Anlagen investieren und unsere Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für die Entwicklung der Wasserstoffindustrie ausbauen und das Ökosystem erweitern.“

Hyundai Mobis bezeichnet sich selbst als siebtgrößten Automobilzulieferer der Welt mit einem Jahresumsatz von fast 30 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen wurde 1977 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Seoul. Zum Portfolio des Zulieferers gehören unter anderem Sensoren, Software, verschiedene Elektrifizierungskomponenten, Bremsen, Fahrwerk und Aufhängung, Lenkung, Airbags, Beleuchtung und Automobilelektronik. Hyundai Mobis beschäftigt derzeit weltweit mehr als 30.000 Mitarbeiter. Neben dem F&E-Hauptsitz in Korea betreibt Mobis vier Technologiezentren in Deutschland, China, Indien und den Vereinigten Staaten.
presseportal.de, koreajoongangdaily.joins.com, en.mobis.co.kr

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