BZ-Werk von Cellcentric in Weilheim an der Teck?
Die Daimler- und Volvo-Tochter Cellcentric hat Weilheim an der Teck (Kreis Esslingen) als möglichen Standort für die geplante Serienproduktion von Brennstoffzellensystemen eingestuft. Eine finale Entscheidung steht aber laut dem Unternehmen noch aus, es sind wohl noch andere Optionen im Rennen.
Dass die Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern – übrigens direkt an der A8 gelegen – eine dieser Optionen ist, wurde von Cellcentric selbst bestätigt. Weilheim sei ein potenzieller und sehr interessanter Standort, sagte ein Unternehmenssprecher der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Eine finale Entscheidung stehe aber noch aus, das Unternehmen habe in der Standortfrage auch andere Optionen.
Auf die anderen möglichen Standorte ging der Sprecher nicht weiter ein. Dass diese Region aber im Fokus steht, ist bereits bekannt: Im Sommer hatte das Bundeswirtschaftsministerium eine Grafik mit allen 62 Projekten veröffentlicht, die sich auf eine Förderung im Rahmen des Wasserstoff-IPCEI beworben hatten. Dort heißt es vielsagend als Projekt 53: „Brennstoffzellen Gigafactory, Region Kirchheim-Teck – cellcentric GmbH & Co KG“. Kirchheim unter Teck liegt nur wenige Kilometer von Weilheim entfernt.
Das Joint Venture Cellcentric wurde im März 2021 offiziell gegründet. Das Unternehmen soll wie berichtet serienreife Brennstoffzellensysteme entwickeln, produzieren und vermarkten. Der Fokus liegt auf dem Einsatz in schweren Lkw, zusätzlich sollen die Systeme auch für andere Anwendungen – etwa stationäre Energiesysteme – angeboten werden. Der Beginn der Kundenerprobung von Brennstoffzellen-Lkw soll in etwa drei Jahren, sprich: 2024, und der Beginn der Serienproduktion in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts erfolgen.
Anlässlich der Strategiepräsentation Ende April sagte Martin Lundstedt, CEO der Volvo Group, dass eine Standortentscheidung für die „Gigafactory für Brennstoffzellen auf dem Kontinent“ bis 2022 getroffen werden soll.
Im Rahmen von Cellcentric sollen die Brennstoffzellen, aber keine gemeinsame Fahrzeug-Entwicklung oder gar -Fertigung erfolgen. „Wir wollen den Kunden entscheiden lassen, welche Lastwagen besser sind – Mercedes und Freightliner oder Volvo und Renault“, sagt Daimler-Truck-CEO Martin Daum bei der Strategiepräsentation. Damit sollen vor allem die Kosten bei der Brennstoffzelle selbst gesenkt werden.
stuttgarter-nachrichten.de (Paywall) via swr.de
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