CATL plant Recyclingfabrik für Batteriematerialien in China

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CATL strebt den Bau einer Recyclingfabrik für Batteriematerialien in der zentralchinesischen Provinz Hubei an. Konkret plant der Konzern ein Joint Venture mit dem Unternehmen Hubei Yihua Chemical Industry, um Materialien wie Kobalt und Lithium aus gebrauchten Batterien von Elektrofahrzeugen zu recyceln.

Informationen von Reuters zufolge beziffert der chinesische Batteriezellen-Hersteller die Investition in die geplante Fabrik auf bis zu 32 Milliarden Yuan, umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro. Ein Engagement im Recyclingbereich ist für CATL relativ neu. Laut der Nachrichtenagentur dürften unter anderem neue, von der chinesischen Regierung formulierte Standards und Richtlinien zur Förderung des Batterierecyclings und zur Einsparung von Materialien bei der Investitionsentscheidung von CATL eine Rolle gespielt haben.

CATL gehört bekanntlich zu den weltweit führenden Herstellern von Batteriezellen für Elektroautos. Der Erfolg des Konzerns ist vor allem auf seine starke Stellung auf dem heimischen Markt zurückzuführen. Angaben vom Jahresanfang zufolge will CATL diese Position mittels einer massiven Erweiterung seiner Produktionskapazitäten verteidigen – konkret ist die Rede von einem Anstieg des Outputs auf 230 GWh Batteriezellen in diesem Jahr und auf 1.200 GWh in 2025. Mit folgenden Zwischenschritten: 380 GWh (2022), 540 GWh (2023) und 830 GWh (2024).

Der Ausbau der Produktionskapazität soll dabei mit einer Expansion nach Japan, Indonesien, in die USA und nach Europa einhergehen, wobei Deutschland im europäischen Markt eine Schlüsselrolle zukommen wird. Hintergrund ist der in Erfurt gestartete Bau von CATLs erster Produktionsstätte außerhalb Chinas. Der Spatenstich erfolgte dort im Oktober 2019, die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Mit dort hergestellten Batteriezellen sollen künftig unter anderem BMW und Volkswagen beliefert werden.

Zur Sicherung von Rohstoffen für die Fertigung hat CATL erst dieser Tage das kanadische Bergbauunternehmen Millennial Lithium übernommen. Die Übernahme des Lithiumproduzenten ist nur das jüngste Beispiel einer Reihe von Beteiligungen, die CATL in der vergangenen Zeit getätigt hat, um seine Lieferkette vertikal auszubauen. So kaufte der Batteriehersteller zuletzt unter anderem Anteile an dem ebenfalls kanadischen Unternehmen Neo Lithium Corp, an dem grönländischen Unternehmen North American Nickel und dem australischen Unternehmen Pilbara Minerals. Eine CATL-Tochtergesellschaft ist seit April zudem an der Kisanfu-Mine von China Molybdenum beteiligt, einer Kobaltstätte in der Demokratischen Republik Kongo.

Mit dem Bau einer Recyclingfabrik rücken nun offenbar auch Sekundärrohstoffe in den Fokus von CATL, die aus ausgedienten Elektroauto-Batterien recycelt und wieder aufbereitet werden. Davon zeugt auch eine kürzlich geschlossene strategische Partnerschaft mit BASF, bei der es um Lösungen für Kathodenmaterialien und Batterierecycling geht – vor allem für das im Bau befindliche CATL-Werk nahe Erfurt. Bereits 2020 vereinbarte CATL zudem mit Honda eine Kooperation, bei der es unter anderem um die Erörterung von Recycling- und Second-Life-Ansätzen ging. Es handelte sich bisher aber eher um punktuelle Vorstöße in diese Richtung. Mit dem Recyclingwerk in China scheint CATL sein Recycling-Engagement auf breitere Füße stellen zu wollen.
reuters.com

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