Tier nutzt Parkflächen von Apcoa für dezentrales Ladenetz
Parkraum-Bewirtschafter Apcoa und Mikromobilitätsanbieter Tier Mobility haben die Nutzung der Apcoa-Parkhäuser als Standorte für Ladeschränke vereinbart, mit denen Tier die Batterien seiner E-Tretroller laden kann. In Düsseldorf läuft die Kooperation bereits, weitere Standorte in Deutschland und Europa sollen bald folgen.
Zur Einordnung: Tier Mobility setzt seit Ende 2019 auf E-Tretroller mit austauschbaren Batterien und knüpft vor diesem Hintergrund in jenen Städten, in denen das Unternehmen seinen Dienst anbietet, ein Netz aus vielen kleinen Ladepunkten, um Logistikaufwand und CO2-Emissionen einzusparen. Damit fahre man eine abweichende Taktik von „anderen Anbietern, die Fahrzeuge täglich in einem großen Lager am Stadtrand mit Strom zu versorgen“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Die dezentral gelegenen Ladepunkte firmieren unter dem Namen „Tier Energy Network“.
Als Teil dieses Netzes nutzt der Mobilitätsdienstleister nun auch Apcoa-Parkhäuser. Durch die zentrale Lage sei es möglich, für den Transport der Batterien leichte, nachhaltige Fahrzeuge wie Lastenfahrräder einzusetzen, so Tier. Zur Kooperation gehört auch, dass der Sharing-Anbieter in direkter Umgebung des Parkhauses feste Abstellflächen für E-Scooter einrichtet, damit Apcoa-Kunden vom Auto auf den Roller umsteigen können.
„Die Partnerschaft mit Tier zeigt, wie wir mit innovativen Konzepten neue Zielgruppen zur Nutzung unserer Parkhäuser erschließen“, sagt Hansjörg Votteler, Geschäftsführer bei Apcoa Parking Deutschland. Viele der eigenen Parkhäuser böten inzwischen nicht nur Stellplätze für Autos, sondern vielfältig nutzbare Urban Hubs an. Dabei handelt es sich laut Apcoa um ein Ökosystem, das physische und digitale Infrastruktur für ein nachhaltiges urbanes Leben bereitstellt, etwa Lösungen aus den Bereichen Mobilität, Elektrifizierung, Logistik sowie neue Technologie und Dienstleistungen.
Der erste Standort mit Tier-Ladeschrank ist nun ein nicht weit vom Düsseldorfer Hauptbahnhof gelegenes Parkhaus, ein zweiter Standort innerhalb Düsseldorfs ist bereits geplant. Auch in Berlin, Köln und Hamburg sollen noch in diesem Jahr zwei bis drei neue Ladestationen in Parkhäusern folgen.
„Durch die Zusammenarbeit mit Apcoa können wir Wegstrecken und Emissionen deutlich reduzieren. Unser Ziel ist es, dass unsere Mitarbeiter künftig 80 Prozent der Düsseldorfer E-Scooter-Flotte in maximal zehn Minuten Fahrzeit erreichen“, sagt Ioana Freise, Head of Cities in Deutschland bei Tier. „Darüber hinaus schaffen wir durch die Kooperation mit Apoca zusätzliche Parkflächen für Mikromobilität in der Nähe des Parkhauses (…).“
Bereits vor wenigen Wochen hatte Apcoa bereits eine ähnlich aufgebaute Kooperation mit Akku-Ladedienst Swiftmile bekannt gegeben. Auch dabei geht es um Lademöglichkeiten für E-Tretroller und E-Bikes auf Parkhausflächen. Zunächst wurden Swiftmile-Stationen in vier Stuttgarter Parkhäusern installiert. Noch in diesem Herbst planen die Partner aber die Ausweitung des Konzepts auf zehn Standorte.
Interessanterweise will Tier nicht nur eigene Ladeschränke, sondern auch diese Ladeinfrastruktur von Swiftmile für sich nutzen. Im September sagte der Mobilitätsdienstleister zu, seine E-Scooter künftig auch an Swiftmile-Stationen „in ganz Deutschland“ aufladen zu wollen. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen in Kalifornien ansässigen Hersteller und Betreiber von Mobilitäts-Hubs. Im Frühjahr machte das Unternehmen bereits eine Kooperation mit Govecs publik. Dabei geht es ebenfalls um den Aufbau von städtischen Lade-Hubs – mit Fokus auf Govecs’ E-Roller-Sharing.
apcoa.de
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