Förderaufruf zu H2-Tankstellen für Nutzfahrzeuge gestartet

Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat einen neuen Aufruf zur Förderung des Aufbaus öffentlicher Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge gestartet. Bis zu 60 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Förderanträge können ab sofort bis zum 31.01.2022 gestellt werden.

Wie die zum BMVI gehörende NOW GmbH mitteilt, wird im Rahmen des Förderaufrufs die Errichtung von Wasserstofftankstellen nur dann unterstützt, wenn diese im Betrieb „100 Prozent erneuerbaren Wasserstoff abgeben“. Die Förderquote beträgt 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben.

Neben den Wasserstofftankstellen selbst werden auch Elektrolyseanlagen zur Versorgung der Tankstellen gefördert. Auch hier ist die Voraussetzung, dass die Anlagen zur Erzeugung des Wasserstoffs ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben wird. Die Förderquote beträgt in diesem Fall 45 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben zur Errichtung der Anlage. Für KMU ist eine Erhöhung der Förderquote bei Elektrolyseuren um 10 bzw. 20 Prozent für mittlere bzw. kleine und Kleinstunternehmen möglich, sofern das Vorhaben anderenfalls nicht durchgeführt werden kann.

Für den Förderaufruf, der Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie Phase II (2016 – 2026) – kurz NIP II – ist, stehen bis zu 60 Millionen Euro zur Verfügung. Über die NIP II wurden bisher Busse, Müllsammelfahrzeuge, leichte Nutzfahrzeuge und Pkw in Flotten mit Brennstoffzelle sowie die zu deren Betrieb notwendige Betankungsinfrastruktur und Wasserstoffproduktionsanlagen gefördert.

Mit dem Förderaufruf soll die „Marktaktivierung“ für Produkte gefördert werden, „die die technische Marktreife erzielt haben, am Markt jedoch noch nicht wettbewerbsfähig sind, als Vorstufe des Markthochlaufs“. So drückt es der Projektträger Jülich (PtJ) aus, der die Anträge bearbeitet.

In diesem Fall handelt es sich um ein einstufiges Verfahren, die Antragstellung erfolgt über das Portal des Bundes „easy-Online“. Sollten die eingereichten Anträge die 60 Millionen Euro übersteigen, werden die vorliegenden Anträge „nach den Kriterien im Aufruf priorisiert“, so der PtJ.
now-gmbh.de, ptj.de (Förderaufruf als PDF)

5 Kommentare

zu „Förderaufruf zu H2-Tankstellen für Nutzfahrzeuge gestartet“
Djebasch
20.10.2021 um 17:39
Was sind denn 60 Millionen... Im Wasserstoffbereich sind das Peanuts...
Robert
21.10.2021 um 07:40
Wie die zum BMVI gehörende NOW GmbH mitteilt, wird im Rahmen des Förderaufrufs die Errichtung von Wasserstofftankstellen nur dann unterstützt, wenn diese im Betrieb „100 Prozent erneuerbaren Wasserstoff abgeben“. Die Förderquote beträgt 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. dann müsste man ja erstmal die Produktion von grünen Wasserstoff fördern meines wissen darzeit nur max. 1% der derzeitigen Wasserstoffproduktion. Persönlich halte ich aber dies förderung für Steuergeldverschwendung in eine tote Technologie die nicht kommen wird (unwirtschaftlich)
Jakob Sperling
22.10.2021 um 12:30
Für eine 'tote Technologie, die nicht kommen wird', wird da aber weltweit tüchtig investiert. Im August schätzte McKinsey die Investitionen in H2-Grossprojekte auf insgesamt über 500 Mia $. davon seien Projekte für etwa 150 Mia $ im Bau oder sonst in einem 'fortgeschrittenen' Stadium. Ganz gross investieren z.B. China, Australien, Korea und Grossbritannien, bzw. v.a. Schottland.
Jan
22.10.2021 um 15:30
Ich denke, hier gehen zwei Dinge durcheinander. Wasserstoff für Autos ist sicher eine tote Technologie. Für Busse und LKWs zuckt die Technologie noch - die letzten Zuckungen vor dem Tod. Und 60 Millionen in den Sand zu setzen, ist für ein Ministerium gegenüber 500 Millionen für Maut und 100 Milliarden für Cum-Ex/ Cum-cum gerade mal der Rest der Portokasse.Die 500 Milliarden sind nur zu 150 Milliarden wirklich beauftragt, der Rest sind Planungen. Ich vermute, der Großteil hat nichts mit dem Verkehr zu tun. Für stationäre Anwendungen ist Wasserstoff doch ganz gut, scheint mir. Letztes Jahr kamen z. B. weltweit weniger Wasserstofftankstellen hinzu als öffentliche Ladensäulen pro Monat nur in Deutschland. Und die meisten Wasserstofftankstellen sind in irgendwelchen unzugänglichen Hinterhöfen. Es gibt in Deutschland einen entsprechenden Atlas, bei dem man nach H2-Tankstellen suchen kann.
Markus Wolter
24.10.2021 um 19:42
Interessant wird sein, was der grüne Wasserstoff dann kosten soll. Man müsste das ja auch massiv subventionieren, damit den jemand kauft.

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