Tesla will Supercharger-Netz bis 2023 verdreifachen
Tesla will die Größe seines weltweiten Schnellladenetzwerks innerhalb der kommenden zwei Jahre verdreifachen. Das kündigte Tesla-Manager Drew Baglino im Rahmen der Investorenkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen an.
„Das Netzwerk hat sich in den letzten 18 Monaten verdoppelt und wir planen, es in den nächsten zwei Jahren zu verdreifachen“, so Baglino. Ende September verfügte Tesla laut dem Quartalsbericht weltweit über 3.254 Supercharger-Standorte mit 29.281 Ladepunkten. Gegenüber dem Q3 2020 ist das Ladenetz somit um rund 50 Prozent gewachsen, die Auslieferungen legten aber um 73 Prozent zu.
Laut Baglino, Teslas Senior Vice President of Powertrain and Battery Engineering, sollen mit dem Ausbau nicht nur neue Gebiete erschlossen, sondern auch besonders gefragte Regionen nachverdichtet werden. „Bei den Supercharger-Standorten überwacht das Supercharger-Team die Überlastung und plant den Ausbau, um neben dem Wachstum unserer Fahrzeugflotte ein Kundenerlebnis mit minimalen Wartezeiten zu gewährleisten“, sagte Baglino. „Während wir in einigen überlasteten Gebieten sicherlich noch einiges tun müssen, um die Kapazität zu erweitern, hat sich die durchschnittliche Überlastung des Netzes in den letzten 18 Monaten verringert. Trotzdem bleiben wir nicht stehen.“
Um an einigen Standorten die „bestehende Überbelastung“ zu kompensieren, will Tesla mehrere Maßnahmen ergreifen. Zum einen sollen teilweise mobile Supercharger, oft „Palettenlader“ genannt, zusätzlich aufgestellt werden. Zum anderen kündigte Baglino Preisstrategien an, „die eine stärkere Nutzung außerhalb der Stoßzeiten fördern, um Wartezeiten zu vermeiden“. Die Höhe solcher flexiblen Preise spezifizierte er allerdings nicht.
Dass Baglino nun eine „weltweit beschleunigte Expansion“ ankündigt, liegt nicht nur an dem langsameren Wachstum des Supercharger-Netzes im Vergleich zu den Auslieferungen. Die im Sommer angekündigte Öffnung der Supercharger für Elektroautos anderer Marken dürfte die Nachfrage und Auslastung drastisch erhöhen, dabei sind – wie Baglino eingeräumt hat – bereits heute einige Standorte nur mit Teslas überlastet. Details oder einen weiteren Zeitplan zu der Öffnung machte Baglino in dem Investoren-Call nicht.
Zudem dürfte zumindest in den USA der angekündigte Infrastruktur-Plan von Präsident Joe Biden eine Rolle spielen. Der Plan sieht auch hohe Förderungen für die Ladeinfrastruktur vor – aber eben unter der Voraussetzung, dass nicht nur Fahrzeuge einer Marke die Stationen nutzen können.
Tesla hatte Anfang August die Karte mit seinen Ladestationen aktualisiert. In Deutschland sind demnach 55 neue Supercharger-Standorte geplant, womit es nach diesem Ausbau hierzulande rund 145 Standorte geben würde. Die von Baglino angekündigte Verdreifachung ist dort wohl noch nicht eingerechnet.
electrek.co, teslarati.com
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