BP und Piaggio verbünden sich für E-Zwei- und Dreiräder

Der britische Energiekonzern BP und der italienische Motorroller-Bauer Piaggio haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um Elektromobilität auf zwei und drei Rädern in Asien und Europa voranzutreiben. Vorgesehen ist die Entwicklung von Ladestationen und austauschbaren Batterien, sowie diverse Dienstleistungen rund um die Batterien und Fahrzeuge.

Der Fokus der Kooperation liegt zunächst auf dem indischen Markt, wo bekanntlich diese Fahrzeugklassen besonders gefragt sind. Als weitere mögliche Märkte werden Indonesien, China und Vietnam aufgeführt und eben Europa – hier wird allerdings nicht nach einzelnen Ländern unterschieden. Die Zulassungszahlen von kleinen Motorrädern und Rollern sind aber im mediterranen Raum am höchsten.

Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen zunächst in Indien – zusammen mit der dortigen BP-Tochter Jio-bp – Möglichkeiten ausgelotet werden, um dort Lade- und Batteriewechselstationen für E-Zwei- und Dreiräder anzubieten. Dabei geht es auch um die Entwicklung „allumfassender Dienste“. Darunter versteht BP etwa Battery-as-a-Service (Leasing, Management und Recycling von Fahrzeugbatterien) und Vehicle-as-a-Service (Leasing, Reparatur, Wartung und intelligentes Energiemanagement dieser Fahrzeuge). Konkrete Angebote werden aber noch nicht genannt.

„Der riesige und schnell wachsende Markt für Zwei- und Dreiräder ist bereits wegweisend für die Elektrifizierung, und wir sehen großes Potenzial für weiteres Wachstum in Asien und Europa“, sagt Richard Bartlett, Senior Vice President Future Mobility & Solutions bei BP. „In enger Zusammenarbeit mit der Piaggio Group werden wir die innovativen Dienstleistungen entwickeln und bereitstellen, die die Kunden benötigen.“

Laut Michele Colaninno, Leiter Strategie und Produkt der Piaggio Group, werde die Zusammenarbeit mit BP dabei helfen, „unsere Idee und unser Angebot einer Mobilitätsrevolution zu verwirklichen“. „Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen wie Motorrädern, Motorrollern und kompakten Nutzfahrzeugen mit Batteriewechseltechnologie oder Plug-in-Laden zu fördern und so ein nachhaltigeres Lebenszyklusmanagement zu fördern“, so Colaninno weiter.

Laut Zahlen von BP sind bei den kleinen Motorrädern, Rollern und kompakten Nutzfahrzeugen heute bereits 44 Prozent des globalen Absatzes und 25 Prozent der Bestandsflotte elektrifiziert. Bis 2040 konnte laut der von BP zitierten Bloomberg-Schätzung der Absatzanteil auf 80 Prozent steigen.

Während Investitionen in die Ladeinfrastruktur für einen Mineralölkonzern und Tankstellenbetreiber nahe liegt (was BP mit BP Chargemaster und Aral Pulse bereits macht), ist auch die Welt der Batteriewechselstationen für die Briten nicht gänzlich neu: Seit 2019 unterstützt die deutsche Tochter Aral das Berliner Wechselakku-Pilotprojekt.
bp.com

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