UK-Batteriefabrik: Envision AESC peilt nun 38 GWh an
Die geplante Batteriefabrik von Envision AESC am Nissan-Werk im englischen Sunderland wird bei ihrer Eröffnung 2024 auf eine Jahreskapazität von 11 GWh und in einer potenziellen Endausbaustufe auf eine Jahreskapazität von bis zu 38 GWh kommen. Beide Werte übertreffen die bisher publik gemachten Angaben.
Der ursprünglichen Ankündigung zufolge sollte das geplante Werk zunächst über eine Jahreskapazität von 9 GWh verfügen, bis zum Jahr 2030 auf 25 GWh wachsen und potenziell bis zu 35 GWh jährlich produzieren können. Gegenüber der „Financial Times“ nannte Envision-CEO Zhang Lei nun die neuen Zielwerte. Es handelt sich um eine moderate Anpassung der Pläne nach oben: 11 statt 9 GWh zu Anfang sowie 38 statt 35 GWh als potenzielles Maximum.
Die in Sunderland produzierten Batterien werden ab 2024 unter anderem im direkt benachbarten Fahrzeugwerk von Nissan verbaut. Dort soll etwa ein E-Crossover auf Basis der CMF-EV-Plattform hergestellt werden, der ab etwa 2025 den Nissan Leaf ersetzen wird. Gegenüber der „Financial Times“ erklärte Zhang aber, dass das Unternehmen auch in Gesprächen mit anderen globalen Automobilherstellern sei, um Batterien unter anderem aus Sunderland zu liefern (Gerüchteweise etwa mit Jaguar Land Rover). Auch suche das Unternehmen nach Standorten für neue Gigafactorys in Europa und erwäge, in Batteriematerialien wie Lithium zu investieren, um die Versorgung sicherzustellen.
Seitdem Nissan seine Batterietochter AESC 2018 an die Envision Group verkauft hat, betreibt Envision AESC in Sunderland bekanntlich bereits eine kleine Anlage mit 1,9 GWh Jahres-Output. Weitere Anlagen gibt es in Japan und den Vereinigten Staaten. Die jährliche Produktionskapazität summiert sich laut Unternehmensangaben auf 7,5 GWh – 3 GWh im US-Bundesstaat Tennessee, 2,6 GWh im japanischen Kanagawa und besagte 1,9 GWh im britischen Sunderland. Außerdem hat AESC Envision 2019 mit dem Bau eines Werks im chinesischen Wuxi begonnen, das über eine Jahreskapazität von 20 GWh verfügen soll. Laut einer Unternehmenspräsentation aus diesem Sommer ist dort der erste Bauabschnitt mit einer Kapazität von 3 GWh im Frühjahr in Betrieb genommen worden.
Angekündigt sind nun neben der Gigafactory in Großbritannien noch zwei weitere Batteriefabriken – beide ebenfalls im Kontext mit Unternehmen der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. So wurde im Juni bekannt, dass die Chinesen für Renault eine Batteriefabrik nahe deren nordfranzösischen Werk Douai bauen. Die Inbetriebnahme ist dort ebenfalls für 2024 angepeilt, die Zellen sollen unter anderem im neuen Renault 5 eingesetzt werden.
Laut einem kürzlichen Bloomberg-Bericht planen Nissan und Envision AESC zudem eine weitere Batteriefabrik in Japan. Die Batteriefabrik in der Präfektur Ibaraki nördlich von Tokio soll 2023 mit einer Jahreskapazität von 6 GWh in Betrieb gehen und innerhalb von fünf Jahren auf 18 GWh erweitert werden. Entsprechende Gerüchte gab es bereits Ende Mai.
ft.com
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