GM plant mit Händlern Aufbau von 40.000 AC-Ladegeräten

General Motors hat seine kürzlich ankündigten Investitionspläne für den Ladeinfrastruktur-Aufbau in Nordamerika präzisiert. Zusammen mit seinen Händlern wird GM im Rahmen des „Dealer Community Charging Program“ ab 2022 bis zu 40.000 AC-Ladestationen in den USA und Kanada errichten.

Bereits Anfang des Monats hatte GM im Zuge eines zweitägigen Investoren-Events publik gemacht, seine Investitionen in die Ladeinfrastruktur bis 2025 auf fast 750 Millionen Dollar (knapp 650 Millionen Euro) erhöhen und dabei alle Bereiche einschließlich Heim-, Arbeitsplatz- und öffentliches Laden in den USA und Kanada abdecken zu wollen. Wie der US-Autobauer nun erläutert, soll jeder GM-Händler künftig konkret bis zu zehn AC-Lader erhalten und diese an wichtigen Standorten in seiner jeweiligen lokalen Gemeinde installieren können, etwa an Gewerbearealen, Mehrfamilienhäusern, Sport- und Eventstätten sowie Colleges und Universitäten.

Die Ladestationen werden nach Angaben von GM öffentlich zugänglich sein. Ihr Roll-out soll kommendes Jahr beginnen. GM-Präsident Mark Reuss kommentiert, dass man seinen Kunden den Zugang zum Laden ermöglichen wolle, wo und wann sie ihn bräuchten. „Gleichzeitig arbeiten wir mit unserem Händlernetz zusammen, um den Ausbau zugänglicher Lademöglichkeiten in den USA und Kanada zu beschleunigen – sowohl in unterversorgten, ländlichen und städtischen Gebieten.“ Um das weite Abdeckungspotenzial der Initiative zu betonen, führt GM an, dass „heute fast 90 Prozent der US-Bevölkerung im Umkreis von zehn Meilen um einen GM-Händler wohnt“.

Das Unternehmen kündigt zudem an, ab dem kommenden Jahr unter der Bezeichnung „Ultium Chargers“ eine Linie von drei eigenen Ladegeräten für Zuhause und den gewerblichen Bereich anzubieten. Entwickelt wurden die Lader zusammen mit CTEK. Konkret soll es sich um zwei 11,5-kW-Ladegeräte („Smart“ und „Premium Smart“) sowie ein 19,2-kW-Modell („Premium Smart“) handeln. Alle drei verfügen laut GM über Wi-Fi, Bluetooth und ein dynamisches Lastmanagement. Außerdem soll das Trio OTA-fähig („Over-the-Air-Update“) sein. Die beiden Premium-Modelle verfügen zusätzlich über einen anpassbaren Touchscreen und eine integrierte Kamera. Die ersten Ultium-Ladegeräte sollen Anfang nächsten Jahres ausgeliefert werden.

Die Hardware-Offensive ergänzt eine bereits im Frühjahr publik gemachte Initiative namens „Ultium Charge 360“. Dabei handelt es sich laut General Motors um einen Ladedienst für die eigenen Kunden mit „ganzheitlichem Ansatz“ zur Abdeckung aller Lade-Szenarien. Basis des Diensts sind Vereinbarungen mit sieben großen Ladenetzwerken in Nordamerika zur Erleichterung des öffentlichen Ladens. Dabei ist der Autobauer an einigen der öffentlichen Ladepunkte auch selbst beteiligt: Zusammen mit EVgo hatte GM im vergangenen Sommer angekündigt, 2.700 Schnelllader bauen zu wollen.

GM gab derweil bereits im April an, dass im Rahmen von Ultium Charge 360 weitere Funktionen und Kooperationen hinzugefügt werden können. Via App (etwa „myChevrolet“) können E-Auto-Kunden – Stand dieses Frühjahr – Echtzeitinformationen von fast 60.000 Ladepunkten in den USA und Kanada erhalten, Stationen entlang einer Route finden, sowie Ladevorgänge starten und bezahlen. Es handelt sich also um einen klassischen EMP-Dienst, der Ladepunkte verschiedener Anbieter per Roaming zusammenführt.
gm.com

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