Kapitalbeschaffung: BYD gibt neue Aktien aus
BYD will durch die Ausgabe von 50 Millionen neuer Aktien an der Hong Kong Stock Exchange umgerechnet rund 1,53 Milliarden Euro an frischem Kapital beschaffen. Unterdessen weitet der Konzern den Verkauf seiner E-Limousine Han auf eine Reihe von Ländern in Lateinamerika und der Karibik aus.
Zunächst zur Börsen-Nachricht: BYD hat am Freitag nach Handelsschluss eine Platzierungsvereinbarung für ein geplantes Angebot von 50 Millionen zusätzlichen Aktien in Hongkong abgeschlossen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens hervor. Der avisierte Preis liegt bei 276 Hongkong-Dollar pro Aktie (umgerechnet 30,65 Euro), was auf die 50 Millionen Aktien hochgerechnet ein Gesamtvolumen von 13,8 Milliarden Hongkong-Dollar macht. Das sind umgerechnet besagte rund 1,53 Milliarden Euro.
Die Mittel sollen nach Angaben von BYD für die Aufstockung des Betriebskapitals, die Rückzahlung verzinslicher Schulden, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.
Die Nachricht zur Kapitalbeschaffung an der Börse erfolgte parallel zur Bekanntgabe der Q3-Finanzzahlen. Demnach verzeichnete BYD den besten Quartalsumsatz seiner Geschichte, büßte jedoch gegenüber dem dritten Quartal 2020 gut ein Viertel seines Gewinns (-27,5 Prozent) ein. Konkret belief sich der Umsatz des chinesischen Herstellers im 3. Quartal auf rund 8,5 Milliarden US-Dollar, der Gewinn auf 203 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge sank das vierte Quartal in Folge auf 13,33 Prozent. Sie liegt damit 40 Prozentpunkte unter dem Q3-Wert des vergangenen Jahres.
Zur Interpretation: Der gesteigerte Umsatz geht mit dem kletternden BEV- und PHEV-Fahrzeugabsatz einher. In den ersten neun Monaten des Jahres verkaufte BYD insgesamt 337.600 Fahrzeuge. Gleichzeitig ist BYD angesichts der anhaltenden Chip-Knappheit und einer jüngsten Erhöhung der Stromtarife mit massiven Kosten konfrontiert, was den Gewinn drückt. Laut dem internationalen Ableger Yicai Global der chinesischen Yicai Media Group, plant das in Shenzhen ansässige Unternehmen, unter anderem den Preis für seine Elektroauto-Batterien aufgrund der gestiegenen Produktionskosten um 20 Prozent zu erhöhen.
Unterdessen kündigt BYD in einer Mitteilung an, den Verkauf seiner Elektro-Limousine Han auf eine Reihe von Ländern in Lateinamerika und der Karibik ausweiten zu wollen. Die ersten Exemplare des Stromers sind nach Angaben des Unternehmens kürzlich in Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Uruguay, der Dominikanischen Republik, Costa Rica und den Bahamas angekommen. Auch in Europa soll der BYD Han künftig angeboten werden.
cnevpost.com, hkexnews.hk (PDF), yicaiglobal.com (Finanzzahlen Q3), byd.com (Lateinamerika & Karibik)
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