Weltpremiere aus Zwickau: VW enthüllt ID.5 und ID.5 GTX

Volkswagen hat die Coupé-Version seines Elektro-SUV ID.4 vorgestellt. Der ID.5 kommt mit Heck- und Allradantrieb, aber ausschließlich mit der großen 77-kWh-Batterie. Dank des aerodynamischeren Dachverlaufs steigt die Reichweite – zumindest etwas.

Bei der Optik des ID.5 gibt es keine Überraschungen. Bis zur B-Säule entspricht das SUV-Coupé dem bekannten ID.4, auch das Design des Hecks ließ sich anhand der zahlreichen Erlkönige und Studien bereits gut erahnen. Zuletzt hatte VW auf der IAA eine seriennahe und nur noch minimal getarnte Version des ID.5 GTX gezeigt.

Neu sind aber einige Zahlen, auch zum Antrieb. Kurz noch zur Karosserie: Bei Länge (4,58 Meter), Radstand (2,77 Meter) und Breite (1,85 Meter) entspricht der ID.5 dem ID.4, mit 1,61 Meter ist das SUV-Coupé drei Zentimeter flacher. Gemeinsam mit dem aerodynamischeren Heck ergibt sich so ein cW-Wert von 0,26 statt 0,28 beim ID.4 – bei der GTX-Version sind es 0,27 statt 0,29. Der Kofferraum fasst 549 Liter.

Der ID.5 wird ausschließlich mit dem „Pro“-Akku angeboten, also mit 77 kWh netto. Den kleineren 52-kWh-Akku des ID.4 erwähnt VW in der Mitteilung nicht. Den großen Akku kombiniert VW im ID.5 mit dem bekannten 150-kW-Motor im Heck (Verkaufsbezeichnung „Pro Performance“) und als Allradler mit zusätzlicher Asynchronmaschine an der Vorderachse. Wie im ID.4 kommt auch der ID.5 GTX auf eine Systemleistung von 225 kW.

„Der elektronische Fahrdynamikmanager ist eine bahnbrechende Entwicklung von Volkswagen“, sagt Thomas Ulbrich, Markenvorstand für Technische Entwicklung. „Wir haben ihn mit anderen wichtigen Regelsystemen vernetzt, im ID.5 GTX arbeitet er auch mit der Allradregelung zusammen. Dadurch liegen der sportliche Fahrspaß, die Traktion und die Fahrsicherheit auf einem ganz neuen Top-Niveau.“

Neu im ID.5 ist die Antriebsversion „Pro“. Hier leistet die PSM an der Hinterachse 128 kW. Damit soll eine Beschleunigung auf 100 km/h in 10,4 Sekunden möglich sein, der stärkere „Pro Performance“ ist mit 8,4 Sekunden angegeben. Beide Versionen fahren maximal 160 km/h, nur der GTX darf 180 km/h schnell fahren. Mit 6,3 Sekunden beschleunigt das Allrad-Modell auch schneller auf 100 km/h.

Eine Neuerung gibt es auch beim DC-Laden: Die Ladeleistung steigt zwar nicht wie in Gerüchten herbeigeschrieben auf 170 kW, selbst wenn Erlkönige an Ladesäulen mit 169 kW auf dem Display abgelichtet wurden. Von VW bestätigt ist eine Maximalleistung von 135 statt bisher 125 kW. Beinahe noch wichtiger: Die Ladekurve soll flacher werden, also mit steigendem Ladestand fällt die Leistung nicht so stark ab. In der Summe soll der Ladevorgang von fünf auf 80 Prozent noch 29 statt bisher 38 Minuten dauern. Nach WLTP-Zahlen würde das einer nachgeladenen Reichweite von bis zu 390 Kilometer entsprechen.

Am AC-Lader mit 11 kW ändert sich nichts. Zu einem späteren Zeitpunkt will VW beim ID.5 bidirektionales Laden einführen, wie Vertriebsvorstand in dem Livestream bei der Enthüllung des ID.5 angab. Details zu den Funktionalitäten und Zeitpläne gibt es noch nicht – dass VW in das bidirektionale Laden einsteigen will, hatte sich bereits angekündigt.

Die Reichweitenangabe hat VW übrigens nur für den GTX angepasst: Während der ID.4 GTX mit bis zu 480 Kilometern angegeben wird, sind es beim ID.5 GTX 490 Kilometer. Die Reichweitenangabe des „Pro Performance“ liegt wie beim ID.4 bei 520 Kilometern.

Zudem kommt der ID.5 mit der neuen Software ID.3.0, die auf Bestandsfahrzeuge über OTA-Update aufgespielt wird. Damit soll unter anderem die Sprachbedienung verbessert und vor allem schneller werden. Das Update enthält aber auch weitere Funktionen: Der Travel Assist beherrscht nun den assistierten Spurwechsel. Der Park Assistant Plus verfügt über eine Memory-Funktion. Damit kann der ID.5 nach einmaligem Anlernen in der heimischen Garage auf die immer gleiche Position einparken.

Preise für den ID.5 und ID.5 GTX nennt VW noch nicht, diese sollen zum Start des Vorverkaufs Ende November folgen. Die Auslieferungen des in Zwickau gebauten SUV-Coupés sollen im Frühjahr 2022 beginnen.
auto-motor-und-sport.de, volkswagen-newsroom.com

7 Kommentare

zu „Weltpremiere aus Zwickau: VW enthüllt ID.5 und ID.5 GTX“
Markus
03.11.2021 um 16:48
Alles gleich… nur das Schachtel ist kleines anders…
Hans Herbert
03.11.2021 um 18:53
Dafür dass die gemütliche Familiengondel von VW nun ein fließendes Heck bekommt, hätte es auch der Name "ID.4 Coupé" getan. Hier hat man einfach einen Namen verschenkt. Warum? - Gibt es keine neuen Ideen mehr?
Simon
03.11.2021 um 22:12
Sieht aus wie eine leicht kantigere Version des Hyundai Ioniq. Vermutlich kommt von den Kanten auch der leicht schlechtere CW Wert :-)
Karl Seins
04.11.2021 um 06:08
Volkswagen, wie immer kann nichts besonderes gut außer mittelmäßig zu sein. Schade!
Hans Herbert
05.11.2021 um 12:13
Da tut man ihnen aber unrecht! Gemessen an den Voraussetzungen halte ich den ID.3 für ein hervorragendes Fahrzeug, das es insgesamt auch mit dem Model-3 aufnehmen kann. Die Erfahrungsberichte sind gut, insbesondere auch beim Laden.
C. Brinker
04.11.2021 um 08:23
Wesentlichste Neuerung aus meiner Sicht ist das Abflachen der Ladekurve. Was nützt mir der schönste MaxWert, wenn ich bei SoC 50% nur noch im Bereich 60-70 kWh bin?
Rue
04.11.2021 um 09:39
Ladeleistung = xy kW !!! kWh ist die Einheit für Arbeit oder Energie...

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