China: Vitesco weitet F&E-Kapazitäten zu E-Antrieben aus

Vitesco Technologies hat ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum im chinesischen Tianjin in Betrieb genommen. Der Fokus der neuen Einrichtung liegt auf der Entwicklung und Erprobung von elektrifizierten Antriebssystemen – vor allem für die Asien-Pazifik-Region.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum befindet sich an Vitescos Produktionsstandort Tianjin, der dort bereits seit 26 Jahren besteht. Bei Vitesco Technologies handelt es sich bekanntlich um die ehemalige Antriebssparte der Continental AG, die seit Mitte September eigenständig ist. Seit 2019 produziert das Werk in China vollintegrierte elektrische Achsantriebe für Kunden wie PSA (mittlerweile Stellantis) oder Hyundai. Das F&E-Zentrum wird nach Angaben des Unternehmens „eng mit der Produktion vor Ort zusammen­arbeiten, um Ressourcen zu optimieren, die Effizienz zu steigern und mit hoher Qualität die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten“. Erste F&E-Projekte für lokale OEMs sollen bereits laufen.

Von dem im Nordosten Chinas unweit von Peking gelegenen Tianjin aus will Vitesco künftig verstärkt die Asien-Pazifik-Region mit hybriden und elektrifizierten Antriebstechnologien bedienen. „Tianjin zählt für uns zu unseren wichtigsten Standorten in China, dem größten Automobilmarkt der Welt. Mit diesem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum erweitern wir unsere Kapazitäten genau dort, wo wir das größte Wachstum in Sachen E-Mobilität erwarten“, äußert Andreas Wolf, Vorstandsvorsitzender von Vitesco Technologies.

Vitesco will in Tianjin Batterie-, Motor- und elektronische Steuerungssysteme für Batterie-elektrische, Vollhybrid- und 48-V-Mildhybridfahrzeuge entwickeln. Das Portfolio soll Hochvoltantriebssysteme, Hochvoltsteuerungssysteme, Batteriemanagement­systeme, elektrifizierte 48-V-Antriebssysteme und 48-V-Batteriesysteme umfassen. Darüber hinaus verfügt das F&E-Zentrum über ein Labor für Tests und Validierung. Grundsätzlich verfüge die Einrichtung über eine Bruttogeschossfläche von 9.000 Quadratmetern und Platz für rund 500 Mitarbeitende, teilen die Regensburger mit. Zur Rekrutierung und Ausbildung arbeitet Vitesco mit der Verwaltung der Tianjin Economic-Technological Development Area und verschiedenen Hochschulen vor Ort zusammen.

„Unser neues Forschungs- und Entwicklungszentrum wird ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für uns in der Asien-Pazifik-Region sein“, erklärt Changsong Yu, bei Vitesco Hauptgeschäfts­führer der Electrification Technology Business Unit in Asien. „Wir setzen damit großes Wachstumspotenzial für das Elektrifizierungs­geschäft in der gesamten Region frei und treiben die Transformation hin zur E-Mobilität mit lokalen Ressourcen in Sachen Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing voran.“

Interessant in diesem Zusammenhang: Erst kürzlich hatte Vitesco Technologies publik gemacht, den Produktionsstart für 800-Volt-Elektromotortechnologie in Tianjin für 2023 vorzubereiten. Der Motor passt zur kürzlich angekündigten neuen Generation des elektrischen Achsantriebs EMR4, welcher bei gleicher Leistung um 25 Prozent leichter sein soll. Stator und Rotor sollen Teil der elektrischen Antriebsstrangplattform eines nicht genannten „führenden chinesischen Herstellers“ sein.

„Der chinesische Markt ist nicht nur von entscheidender Bedeutung auf globaler Ebene. Es ist auch ein hart umkämpfter Markt, der offen ist für Innovationen und Premiumqualität, weil er beides schätzt“, so Changsong Yu im September. „Die 800 V Technologie stärkt uns deutlich im Wettbewerb um die Marktposition für Elektrifizierung in China.“

Mit seiner EMR3-Plattform produziert Vitesco Technologies bereits Achsantriebe in Großserie. Die zusätzliche 800-V-Motortechnologie soll das Portfolio der EMR4-Plattform ergänzen. Vitesco Technologies wird die „Aktivteile“ auf einer neuen Linie an seinem Standort Tianjin produzieren. Die vorausgegangene Entwicklung des 8-Lagen Hairpin-Stators war „ein internationales Projekt“.
vitesco-technologies.com

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