SAP erlaubt nur noch E-Dienstwagen ab 2025
Der deutsche Softwarekonzern SAP hat angekündigt, dass Mitarbeitende mit Anspruch auf einen Firmenwagen ab dem 1. Januar 2025 ausschließlich Elektrofahrzeuge bestellen können. SAP plant zudem bis zum Jahr 2030 die Elektrifizierung seines gesamten Fuhrparks, der rund 27.000 Fahrzeuge umfasst.
Wie SAP in der Mitteilung (die bewusst im Umfeld des COP26-Klimagipfels in Glasgow veröffentlicht wurde) betont, mache der Kraftstoffverbrauch des Fuhrparks einen großen Anteil an direkten Emissionen aus. „Um die eigenen ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, ist es notwendig, die Emissionen der Flotte zu reduzieren und mittelfristig vollständig zu eliminieren“, so die SAP SE in der Mitteilung.
Die Firmenwagen-Regelung ab 2025 betrifft übrigens nicht explizit Elektroautos, sondern „Fahrzeuge mit emissionsfreiem Antrieb“. In einer Fußnote schiebt der Konzern aber selbst nach, dass man unter emissionsfreien Fahrzeugen Fahrzeuge versteht, „die keine Abgase oder andere Schadstoffe aus der bordeigenen Energiequelle ausstoßen“. Das ist derzeit nur mit elektrischen Antrieben möglich, nicht mit Verbrennungsmotoren, die mit synthetischen und bilanziell CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden.
Das eingangs erwähnte Zieljahr 2030 für die Umstellung der Flotte ist in der Mitteilung des Konzerns nicht enthalten. Die „Rhein-Neckar-Zeitung“, also die Lokalzeitung am Unternehmenssitz in Walldorf, nennt jedoch diese Zahl unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher.
Die ersten Elektroautos hat SAP 2010 eingeflottet, derzeit liegt ihr Anteil bei fast 20 Prozent. Bis ab 2025 nur noch E-Fahrzeuge bestellt werden können, setzt der Konzern nach eigenen Angaben auf mehrere Anreize, um mehr Elektrofahrzeuge in die Flotte aufzunehmen. Als Beispiele nennt SAP finanzielle Unterstützung beim Laden zu Hause, die „in einigen Ländern“ den Mitarbeitenden gezahlt werde. Aber auch der Ausbau der firmeneigenen Ladeinfrastruktur wird vorangetrieben, „um dem steigenden Ladebedarf gerecht zu werden“.
„Klimaschutz ist eine der dringendsten Herausforderungen weltweit. Es ist unser Anspruch, Teil der Lösung zu sein. Unsere Flotte ist dabei eine wichtige Stellschraube“, sagt Luka Mucic, SAP-Finanzvorstand. „Zudem möchten wir unsere Kunden bestmöglich unterstützen, damit auch sie ihre Klimaziele erreichen können. Deshalb erweitern wir unser Portfolio von Nachhaltigkeitslösungen konsequent.“
SAP gibt weiter an, als Alternative zum Dienstwagen in einem deutschlandweiten Pilotprojekt ein Mobilitätsbudget zu testen. Mitarbeitende können dabei ein bestimmtes monatliches Budget für verschiedene Transportmittel einsetzen – neben Bus und Bahn beispielsweise auch für Fahrräder, E-Scooter, Carsharing oder Mietwagen.
sap.com, rnz.de
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