VW: ID.4-Vorserie in Emden angelaufen
Der Umbau des Standortes Emden zum ersten niedersächsischen Werk für Elektroautos befindet sich laut VW auf der Zielgeraden. Die ersten Vorserienfahrzeuge des ID.4 werden bereits im Karosseriebau, der Lackiererei und zeitnah in der Montage gefertigt. Im Frühjahr 2022 soll die Volumenproduktion beginnen.
Dass in Emden ab 2022 MEB-Fahrzeuge gebaut werden sollen, wurde bekanntlich im Sommer 2019 final beschlossen. Seit Juli 2020 liefen die Umbauarbeiten an – parallel zur Fertigung des Passat. In diesem Mai hatte VW noch mitgeteilt, dass die Umbauarbeiten im Zeitplan liegen.
Der Beginn der Vorserie – und der baldige Start der Serienproduktion – sollen laut Christian Vollmer, Vorstand für Produktion und Logistik der Marke Volkswagen, den schnellen Hochlauf der Elektromobilität unterstützen – wie in der Stategie „Accelerate“ verankert. „Dafür rüsten wir nach und nach das globale Produktionsnetzwerk von Volkswagen um – in China, den USA und in Deutschland“, sagt Vollmer. „In Emden zeigen wir durch eine Verbindung von Bestandsanlagen und Greenfield-Strukturen, die Kompetenz von Volkswagen, bestehende Werke optimal auf die neuen Anforderungen auszurichten.“
„Wesentlich“ sei dabei eine deutlich gesteigerte Produktivität, so Vollmer weiter. Die Produktivität der Werke ist in den vergangenen Wochen bei Volkswagen viel diskutiert worden, zuletzt auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg. VW-Chef Herbert Diess, der zuletzt vor allem das Stammwerk kritisiert hatte, hatte bei der Betriebsversammlung angegeben, dass VW für die Fertigung eines MEB-Autos in Zwickau rund 30 Stunden benötige – während Tesla ein Auto in zehn Stunden baue. Wie lange die Fertigung eines ID.4 in Emden dauern soll, geht aus der aktuellen Mitteilung nicht hervor.
In Emden soll zunächst der ID.4 und ab 2023 zwei weitere MEB-Modelle gebaut werden – eine Limousine im Passat-Format und der dazugehörige Kombi. Bis dahin werden laut VW insgesamt sechs zusätzliche Fertigungshallen und Logistikgebäude auf dem 4.300.000 Quadratmeter großen Werkgelände entstanden sein.
Neben der Digitalisierung der Produktion (konkret wird das Analysetool „Spot Welding Analytics“ im Karosseriebau genannt) soll auch ein neues Logistikkonzept innerhalb des Werks zur Effizienz beitragen. Demnach soll die Logistik künftig direkt an die Montage angebunden sein, Hoch- und Kleinteilelager werden vollautomatisiert.
Zudem gibt VW an, dass alle rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort für die Elektromobilität geschult werden. Insgesamt waren rund 400 Beschäftigte im ersten MEB-Werk Zwickau, um von den dortigen Erfahrungen beim Produktionsanlauf zu lernen. Im Sommer hieß es noch, dass 200 Mitarbeiter des Werks Emden bis Jahresende nach Zwickau wechseln werden.
volkswagen-newsroom.com
0 Kommentare