Börsendebüt: Rivian platziert Aktien an der Wall Street

Der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller Rivian vollzieht nun seinen angekündigten US-Börsengang und platziert an der Wall Street 153 Millionen Aktien zu je 78 US-Dollar. Gelistet wird Rivian am Nasdaq Global Select Market ab sofort unter dem Tickersymbol RIVN.

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Rivian gibt sein Debüt an der Wall Street in Eigenregie und ist dazu nicht – wie viele andere eMobility-Unternehmen – mit einer Börsenhülle fusioniert. Der Erlös des Börsengangs beläuft sich auf rund 11,9 Milliarden US-Dollar, könnte aber noch steigen, da Rivian seinen Konsortialbanken eigenen Angaben zufolge eine 30-tägige Option einräumt, um bis zu 22.950.000 zusätzliche Aktien zum Preis des Börsendebüts zu erwerben. Möglich ist also binnen eines Monats ein Erlöszuwachs um bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar.

Der Vollzug des Börsengangs erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem Rivian noch kein Fahrzeug unter der eigenen Marke an einen Kunden ausgeliefert hat. Die Auslieferungen des E-Pickups R1T sollen bald starten, für das E-SUV R1S hat Rivian die Termine vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Neben den in den USA gefragten Pickups hat der E-Lieferwagen für Großkunde und Anteilseigner Amazon Priorität. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Amazon mittlerweile mit rund 20 Prozent an Rivian beteiligt ist. Die Gesamtinvestition des US-amerikanischen Onlineversandhändlers in das Elektroauto-Startup soll sich inzwischen auf 1,345 Milliarden US-Dollar summieren.

Und: Mit Blick auf die Amazon-Großbestellung über 100.000 E-Transporter bei Rivian sind erst kürzlich neue Details zu den Fahrzeugdaten publik geworden. So soll der speziell für Amazon konzipierte Lieferwagen in zwei Ausstattungslinien und drei Größen gebaut werden. Das geht aus Unterlagen hervor, die Rivian bei der US-Behörde NHTSA eingereicht hat.

Rivian hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Irvine und verfügt über ein Fahrzeugwerk in Normal, Illinois, das von Mitsubishi erbaut und 2017 von Rivian übernommen wurde. Zudem gibt es bereits Pläne für ein zweites US-Werk und auch ein Europa-Werk – hier war zuletzt unter anderem ein Standort nahe Bristol im Gespräch. Seinen Europa-Start hat Rivian für Anfang 2022 angekündigt. Noch steht aber nicht fest, mit welchen Modellen der Vertrieb hierzulande starten soll.

Rivian galt lange Zeit als eines der eMobility-Startups, dem wirklich der Schritt zur Serienproduktion gelingen könnte. Mit Unterstützern wie Ford und Amazon gilt Rivian als gut finanziert. Der Kapitalbedarf für den Produktionsanlauf und den Bau der weiteren Werke ist jedoch sehr hoch. Zu den weiteren Geldgebern gehören einige namhafte US-Investoren, etwa T. Rowe Price, Blackrock, Soros Fund Management oder Fidelity. Mit dem Börsengang hat sich Rivian nun auch am Aktienmarkt mit frischem Kapital versorgt. Explizit äußert sich Rivian nicht dazu, wie der Erlös aus der Aktienemission eingesetzt werden soll. Es ist aber davon auszugehen, dass allen voran die oben genannten Schritte – Produktionsanlauf und Werksaufbau – forciert werden sollen.

Update 12.11.2021: Der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller Rivian hat nach seinem Debüt an der Wall Street bereits am zweiten Handelstag einen Börsenwert von über 100 Milliarden Dollar erreicht. Rivian wird damit höher gehandelt als etwa General Motors oder Ford. Die Aktie kletterte am Mittwoch zwischenzeitlich um mehr als 50 Prozent und schloss bei 100,73 Dollar. Die Tendenz seitdem: weiter steigend. Zur Erinnerung: Der Ausgabepreis lag am Dienstag bei 78 Dollar pro Aktie.
rivian.com, manager-magazin.de

2 Kommentare

zu „Börsendebüt: Rivian platziert Aktien an der Wall Street“
Hans Gnann
11.11.2021 um 20:12
Wenn ein Pick-up dann so eins!
Philipp
15.11.2021 um 14:02
Meines Wissens nach werden R1T bereits ausgeliefert (wenn auch langsam)

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