Fastned erhöht Preise – in Deutschland auf 0,69€/kWh
Der Schnellladeanbieter Fastned erhöht in mehreren Ländern die Preise – und dies bereits zum 11. November 2021 ab 12 Uhr. Begründet wird die Preiserhöhung mit den immer höheren Energiepreisen. Bisher habe Fastned diese verkraftet, doch nun müsse man reagieren.
In Deutschland steigt der kWh-Preis ab dem genannten Zeitpunkt auf 69 Cent. Zuvor galt in Deutschland ein Preis von 59 Cent pro Kilowattstunde – das entspricht einer Preiserhöhung um 17 Prozent. Auch die Preise für „Gold Member“ steigen – hier aber erst zum 1. Dezember 2021: In Deutschland von 35 auf 45 Cent pro kWh – hier wird es also 28,5 Prozent teurer. Die monatliche Grundgebühr für das Abo bleibt unverändert bei 11,99 Euro.
„Dies tun wir nicht gern“, schreibt Fastned in einem Blog-Eintrag und auch einer Mail, die an Kunden versendet wurde. „Wir sind sogar sehr stolz darauf, dass wir unsere Preise seit fünf Jahren konstant halten konnten und gleichzeitig unser Netzwerk erweitert und vielerorts schnellere Ladesäulen installiert haben, die Ihren Ladestopp immer komfortabler machen. Aber damit wir weiter so investieren können, ist es wichtig, dass wir auf diese neuen Gegebenheiten reagieren.“
Auch in den Niederlanden und Belgien werden am dem 11. November 12 Uhr 0,69€/kWh fällig. In der Schweiz sind es 0,69CHF/kWh, im Vereinigten Königreich 0,39 Pfund pro Kilowattstunde. In Frankreich, wo die ersten Stationen in Kürze öffnen sollen, plant Fastned mit 0,59 €/kWh. Weitere Anpassungen nach oben und unten sind möglich: „Wir werden diese Preisstruktur erneut überprüfen, wenn sich die Situation ändert.“
Gänzlich überraschend kommt die Preisanpassung bei Fastned nicht: Bereits bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum dritten Quartal hatten die Niederländer angekündigt, über eine „dynamischere Preisstrategie“ nachzudenken, um die die Preistrends auf dem europäischen Stromgroßhandelsmarkt widerzuspiegeln. Damals hatte Fastned noch offen gelassen, was „dynamischere“ bedeutet. Nun scheint sich abzuzeichnen, dass die Preise nicht wie an Tankstellen über den tag verteilt angepasst werden sollen, aber deutlich regelmäßiger überprüft werden sollen als bisher.
Offen ist noch, wie sich die neuen Endkunden-Preise auf das Laden mit den Angeboten anderer EMP an Fastned-Stationen auswirken wird. Wenn Fastned den höheren Endkunden-Preis auch als B2B-Preis an andere EMP weiter gibt, könnte das Auswirkungen auf die Angebote der EMP haben. Bisher war zum Beispiel bei EnBW mobility+ das Laden bei Fastned zum regulären Preis für DC-Stationen anderer Betreiber möglich. Hier wurde nur Ionity mit 0,79€/kWh als „Hochpreis-Anbieter“ geführt. Von Fastned heißt es dazu nur, dass „bei Verwendung einer Ladekarte andere Gebühren anfallen können“.
Fastned gibt an, an seinen Ladestationen ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, aber der Großhandelspreis für Strom sei „immer noch stark an die Gaspreise gekoppelt“. Die Lage am Gasmarkt – eine geringere Gasproduktion in den Niederlanden, geringere Gasimporte aus Russland, eine erhöhte Energienachfrage in Asien – schlägt also auf die Strom- und Ladepreise durch.
Quelle: Info per E-Mail, fastnedcharging.com
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