Paragon verkauft Anteile an Voltabox / Aufteilung des Batterie-Geschäfts

Der Autozulieferer Paragon hat den angekündigten außerbörslichen Verkauf seiner zuletzt rund 51-prozentigen Finanzbeteiligung an Tochtergesellschaft Voltabox umgesetzt. Das Delbrücker Unternehmen ist bekanntlich im Markt für Lithium-Ionen-Batteriesysteme aktiv.

Vom Aktienpaket gehen 28 Prozent an den strategischen Investor Trionity Invest, der zudem die Option erhält, weitere rund zwei Prozent zu erwerben. Rund 21 Prozent übernimmt der Schweizer Finanzinvestor EW-Trade. Die entsprechenden Kaufverträge wurden dieser Tage unabhängig voneinander unterzeichnet. Als neuer Ankeraktionär wolle Trionity Invest die Voltabox AG aktiv bei der laufenden Restrukturierung unterstützen, teilt Voltabox mit.

Zur Einordnung: Unmittelbar zuvor hat die Voltabox AG vergangene Woche den angekündigten Verkauf ihres Automobilgeschäfts, das insbesondere die Produktion von Starterbatterien für Motorräder und Rennfahrzeuge umfasst, an die Paragon GmbH & Co. KGaA realisiert. Der ehemalige Mehrheitseigner ist von nun an exklusiver Lizenznehmer der Ende 2020 vorgestellten Flow-Shape-Design-Technologie von Voltabox für Pkw, Lkw und Zweiräder und will den neuen, auf den Namen „Power“ getauften Geschäftsbereich am Standort Delbrück „deutlich ausbauen“. Die Transaktion mit einem Volumen von 8,6 Millionen Euro steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Aufsichtsrat.

Voltabox wird sich im Zuge der Restrukturierung nun auf industrielle Anwendungen in den Branchen Intralogistik, Busse, Bau- und Landmaschinen, Kommunalfahrzeuge sowie stationäre Energieversorgung in Europa fokussieren. Für die defizitäre US-Tochtergesellschaft wurde – Stand Juli – ein Verkaufsprozess gestartet. Die geplante Neuausrichtung machten Paragon und Voltabox bereits im Frühjahr dieses Jahres erstmals publik. Seinerzeit hieß es zur Begründung, dass „die Schnittmengen zwischen den Geschäftsmodellen von Paragon und Voltabox zunehmend kleiner“ würden.

Den neuen Industrie-Schwerpunkt haben Voltabox und sein neuer Ankeraktionär gemeinsam: Die Trionity Invest GmbH ist eine Schwestergesellschaft der Triathlon Holding GmbH, die als Firmengruppe vor allem im Bereich der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Industriebatterien tätig ist. Der Schwerpunkt des Geschäfts liegt dabei auf Intralogistik-Anwendungen.

Wie Paragon noch mitteilt, werden im Zuge des Verkaufs die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Klaus Dieter Frers, Walter Schäfers und Hermann-Josef Börnemeier „aufgrund ihrer personellen Verbindung zu Paragon“ ihre Mandate niedergelegt. Der Vorstand werde beim zuständigen Registergericht einen Antrag auf Neubesetzung des Aufsichtsrats stellen.
ir.paragon.ag, ir.voltabox.ag

0 Kommentare

zu „Paragon verkauft Anteile an Voltabox / Aufteilung des Batterie-Geschäfts“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch