Mercedes EQB startet mit zwei Allrad-Varianten
Mercedes-Benz hat nähere technische Details zu seinem im April präsentierten EQB genannt. In Europa werden zunächst zwei Allrad-Varianten angeboten: Der EQB 300 4Matic mit 168 kW und der EQB 350 4Matic mit 215 kW Leistung.
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Anders als der größere EQC 400, der über zwei Asynchronmotoren verfügt, hat Mercedes bei den Allradlern des EQB zwei verschiedene Motoren verbaut: An der Vorderachse sitzt weiterhin ein Asynchronmotor, an der Hinterachse kommt ein neu entwickelter permantenterregter Synchronmotor zum Einsatz. Die Leistungsanforderung zwischen Vorder- und Hinterachse werden bis zu 100 Mal pro Sekunde geregelt – mit Fokus auf dem hinteren Motor, um den Verbrauch zu optimieren. Hier spielt dann die ASM an der Vorderachse ihre Vorteile aus, da sie nur geringe Schleppverluste erzeugt.
Beide nutzen eine Batterie mit 66,5 kWh nutzbarem Energiegehalt. Da auch der WLTP-Verbrauch der beiden Allradler gleich ist, betragen die Reichweiten jeweils bis zu 419 Kilometer nach WLTP. Weitere Varianten werden folgen, darunter eine besonders reichweitenstarke Version. Ob es sich dabei um den aus dem EQA bekannten Fronttriebler mit der Verkaufsbezeichnung 250 mit der 66,5-kWh-Batterie handeln wird oder um eine Variante mit einer größeren Batterie, lässt Daimler noch offen.
Für das AC-Laden ist ein dreiphasiger Onboard-Charger verbaut, die Ladezeit gibt Mercedes mit 5:45 Stunden an. Die maximale DC-Ladeleistung liegt bei 100 kW – da die Ladekurve aber sehr flach ist, soll der EQB in 32 Minuten von zehn auf 80 Prozent laden können. Bei der Routenführung mit „Electric Intelligence“ werden die Zellen vor dem geplanten Schnellladestopp für eine optimale Ladeleistung vorkonditioniert.
Klar ist aber: Die Serienproduktion des vollelektrischen Kompakt-SUV mit bis zu sieben Sitzplätzen ist im Oktober bereits angelaufen. Der im April vorgestellte EQB startet in Europa und China Ende dieses Jahres, die Markteinführung in den USA folgt 2022. Preise für den EQB sind noch nicht bekannt.
Der EQB basiert bekanntlich auf dem Verbrenner-Modell GLB und übernimmt auch dessen Radstand von 2,83 Metern, insgesamt ist der EQB 4,68 Meter lang. Unter der langen Fronthaube des Verbrenner-Modells befindet sich beim EQB kein Frunk. Mit seinem kantigen Aufbau und der steil stehenden Heckscheibe soll der EQB im Innenraum viel Platz bieten und so Familien-tauglich werden, wie Daimler betont. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 465 und 1.620 Litern beim Siebensitzer und bei 495 bis 1.710 Litern beim Fünfsitzer.
Da selbst der kleinere EQA 300 4Matic über eine Anhängelast von 1.800 Kilogramm gebremst verfügt, ist bisher für den EQB ein ähnlicher Wert erwartet worden. Noch ist diese Zahl aber nicht offiziell bestätigt: In den technischen Daten gibt Daimler beim EQB bisher keine Anhängelast an.
Update 24.11.2021: Der Mercedes EQB kann ab sofort bestellt werden. Damit sind nun auch die Preise für den deutschen Markt bekannt. Zum Start stehen die beiden Allrad-Varianten EQB 300 4Matic mit 168 kW und EQB 350 4Matic mit 215 kW Leistung zur Auswahl, die zu Listenpreisen ab 55.311,20 Euro bzw. 57.988,70 Euro angeboten werden. Für einen begrenzten Zeitraum nach Markteinführung gibt es den EQB als Edition 1 (8.520,40 Euro).
Da selbst der EQB 300 4Matic mit 46.480 Euro netto über der Bafa-Grenze von 40.000 Euro bleibt, wird das Fahrzeug nur mit dem reduzierten Umweltbonus gefördert. Bis Jahresende liegt die Förderung inklusive der Innovationsprämie somit bei 7.975 Euro. Da nach derzeitigem Stand ab dem 1. Januar 2022 die Innovationsprämie von hier 2.500 Euro wegfällt, wird der EQB dann noch mit 5.475 Euro gefördert. Aktuell wird der EQB aber noch nicht auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge beim Bafa geführt, diese ist noch Stand 04.11.2021.
daimler.com (Mitteilung), daimler.com (Antrieb), daimler.com (technische Daten), daimler.com (Update)
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