Rio Tinto wird Investor bei InoBat Auto
Der Bergbaukonzern Rio Tinto investiert in das slowakische Batterie-Unternehmen InoBat. Die Beteiligung folgt einer im Mai unterzeichneten Absichtserklärung beider Unternehmen zum Aufbau einer Wertschöpfungskette für die Produktion und das Recycling von Elektroauto-Batterien in Serbien.
Zur Höhe des Investments machen die Partner keine Angaben. In einer Unternehmensmitteilung gibt Rio Tinto lediglich an, dass mit der Summe die Entwicklung eines Batterie-Ökosystems in Europa im Allgemeinen und die Fertigstellung des Forschungs- und Entwicklungszentrums und der Pilotbatterielinie von InoBat im slowakischen Voderady im Speziellen unterstützt werden solle.
InoBat Auto verfolgt das Ziel, Kunden maßgeschneiderte Batteriezellen für ihren Einsatzzweck zu liefern – mit Hochdurchsatz-Screening (einer Methode aus der Pharmaforschung) und künstlicher Intelligenz will das Unternehmen die jeweils individuell passende Zellchemie finden. Als potenzielle Abnehmer haben die Slowaken Kunden aus dem Pkw-, Nutzfahrzeug-, Motorsport- sowie Luft- und Raumfahrtsektor im Auge.
Das Unternehmen entwickelt wie berichtet im slowakischen Voderady ein erstes Forschungszentrum und eine 100-MWh-Produktionslinie für KI-gesteuerte Batterien und plant außerdem den Bau einer 10-GWh-Gigafabrik. In der aktuellen Mitteilung von Rio Tinto heißt es darüber hinaus, InoBat verfolge aktiv „Pläne zum Bau einer Reihe von Gigafabriken, darunter auch eine in Serbien“.
Die auf Basis einer Absichtserklärung im Mai angeschobene Kooperation zwischen dem Bergbaukonzern und dem Batterieentwickler soll den gesamten Lebenszyklus von Rohstoffen bis hin zum Recycling von Lithium abdecken. Im Zentrum steht dabei das Projekt Jadar von Rio Tinto in Serbien, das auch in der aktuellen Mitteilung ausführlich beschrieben wird. Dabei handelt es sich laut dem Bergbaukonzern um eines der größten in der Entwicklung befindlichen Lithiumprojekte „auf der grünen Wiese“ – also in heute noch weitgehend unberührter Natur. Dort sollen bis zu 55.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität produziert werden können.
Jadar liegt südwestlich von Belgrad in der Grenzregion zu Bosnien und Herzegowina. Noch hat Rio Tinto allerdings nicht die Genehmigungen beisammen, um die geplante Anlage zu realisieren. Wird die Anlage genehmigt, würde der Bau der Mine laut früheren Angaben von Rio Tinto bis zu vier Jahre dauern. Das Ausmaß und die hohe Qualität der Lagerstätte Jadar böten das Potenzial, „Rio Tinto für mindestens die nächsten 15 Jahre als größte Lithiumlieferantin in Europa zu positionieren“, heißt es in der aktuellen Mitteilung.
Marnie Finlayson, Geschäftsführerin des Geschäftsbereichs Batteriematerialien von Rio Tinto kommentiert das Investment zudem mit den Worten, dass man sich darauf freue, „von einer breiteren Perspektive des Batteriematerialsektors sowie von Einblicken in zukünftige Batteriechemien und -technologien zu profitieren“.
Marian Bocek, CEO von InoBat Auto, betont, dass es schon immer Ziel seines Unternehmens gewesen sei, Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette anzubieten – „ein Cradle-to-Cradle-Ansatz, der das Konzept der Kreislaufwirtschaft verdeutlicht und Europas Bestreben nach technologischer Unabhängigkeit unterstützt“. Man freue sich darauf, Seite an Seite mit Rio Tinto seine Produktionskapazitäten weiter auszubauen und eng an der nachgelagerten Entwicklung eines Batterie-Ökosystems zu arbeiten, in dessen Mittelpunkt gemeinsame Anstrengungen zur Dekarbonisierung stünden.
riotinto.com
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