Daimler bestätigt Batterierecycling-Pläne in Kuppenheim
Daimler plant den Bau einer Batterierecyclingfabrik im deutschen Kuppenheim. Das schreibt der Konzern nun offiziell. Daimler hatte Gerüchte über eine geplante Batterierecyclinganlage zwar schon zuvor im Grundsatz bestätigt, eine offizielle Angabe zum Standort gab es aber bislang nicht.
Der Produktionsstart in Kuppenheim ist laut Daimler „für 2023 geplant – abhängig von den vielversprechenden Gesprächen mit den Behörden“. „Derzeit evaluieren und planen wir zudem den Bau einer Batterierecyclingfabrik im deutschen Kuppenheim, um Recyclingkapazitäten und Know-how in diesem Bereich zu entwickeln und zu sichern“, so Daimler.
Mit dem in Kuppenheim erarbeiteten Knowhow will sich der Autobauer auf die steigende Zahl der zu verwertenden Batterien vorbereiten. „Mit Blick auf den Lebenszyklus von Elektrofahrzeugen ist in den 2030er Jahren mit erheblichen Mengen an zu recycelndem Material zu rechnen“, schreibt Daimler. „Denn erst dann wird ein erster großer Teil der E-Fahrzeuge, die ab 2020 in größeren Stückzahlen ausgeliefert werden, seine Nutzungsdauer erreicht haben.“
Angaben zum Umfang der Recyclinganlage gibt es seitens des Konzerns aber weiterhin nicht.
Bisher hatte Daimler nur bestätigt, dass man eine Batterierecyclinganlage im Werk Gaggenau plane. Bereits damals wurde in Medienberichten das zum Werk Gaggenau gehörende Presswerk Kuppenheim als möglicher Standort für die Pilot-Anlage genannt – die spätere Fabrik für das Recycling in größerem Maßstab solle aber aus Platzgründen an anderer Stelle entstehen, so die damaligen Informationen.
Ein aktueller Bericht aus dem „Badischen Tagblatt“ stellt das aber wieder in Frage: Nach den Informationen der Zeitung haben die Mercedes-Benz Group AG und die Daimler Truck Holding AG die Licular GmbH mit Sitz in Kuppenheim gegründet. Die Licular GmbH wurde bereits an anderer Stelle vom Konzern bestätigt: In dem Abspaltungs- und Ausgliederungsbericht, der die Trennung des Daimler-Konzerns Mitte Dezember regeln soll, heißt es: „An der Licular GmbH, einer neu gegründeten Battery-Recycling-Gesellschaft, werden zukünftig sowohl die Daimler Truck AG als auch die Mercedes-Benz AG zu jeweils 50 Prozent beteiligt sein.“
Zurück nach Kuppenheim: Die Forschungsfabrik gelte demnach als ausgemacht, so das „BT“. Für die Fabrik in der Regel-Fabrik gibt es demnach nach wie vor mehrere Varianten, etwa die bereits im März erwähnte Fläche zwischen Gaggenau-Bad Rotenfels und Bischweier.
Aber: „In Kreisen der Kommunalpolitik und der Regionalplanung verdichten sich die Anzeichen, dass für die Regel-Fabrik erneut Kuppenheim die besten Chancen hat“, so das „Badische Tagblatt“. Dabei soll es um eine 11,3 Hektar große Fläche östlich des Presswerks gehen. Bestätigt ist das aber noch nicht.
Offen ist auch, wie viele Arbeitsplätze in der Pilot- und späteren Regel-Fabrik entstehen würden. Der Kuppenheimer Bürgermeister Karsten Mußler soll im Oktober von rund 1.000 neuen Arbeitsplätzen gesprochen haben, die bei einem „erfolgreichen Verlauf“ im Landkreis entstehen könnten. Wie das „BT“ unter Berufung auf Konzernkreise schreibt, geht man bei Daimler aber eher von 50 Stellen in der Pilotfabrik und 150 Arbeitsplätzen im Regelbetrieb aus.
daimler.com, badisches-tagblatt.de (Paywall), daimler.com (Licular GmbH, Aussage auf Seite 262)
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