EnBW führt AutoCharge-Funktion ein
Die EnBW bietet in ihrem HyperNetz nun die Funktion AutoCharge an, mit der das Starten des Ladevorgangs über App oder Ladekarte entfällt. Die Funktion, die bereits seit einiger Zeit von Fastned angeboten wird, ist aber nicht mit Plug&Charge zu verwechseln.
Für den Kunden funktioniert AutoCharge grundsätzlich ähnlich: Das Laden startet nach dem Anschließen des Fahrzeuges an die Säule automatisch – im Falle von EnBW mit dem in der mobility+-App hinterlegten Tarif. In der App muss die Nutzung von AutoCharge einmalig aktiviert werden. Danach erkennen die EnBW-Ladesäulen bei erneutem Verbinden das Auto und starten den Ladevorgang. Laut der Mitteilung zeigt die EnBW-App inzwischen bei der Standortsuche direkt an, ob ein Ladepunkt mit AutoCharge kompatibel ist.
Der Unterschied zu Plug&Charge: Bei AutoCharge liest die Ladesäule lediglich die sogenannte MAC-Adresse des Autos aus, eine allgemeine Netzwerk-Adresse. Ein Abgleich weiterer Parameter findet nicht statt, womit das Verfahren nicht so sicher ist wie das aufwändigere Plug&Charge – eine Manipulation der MAC-Adresse reicht theoretisch aus. Allerdings müsste als neue MAC-Adresse die eines Fahrzeugs festgelegt werden, das für AutoCharge bei EnBW freigeschaltet ist.
Hinter Plug&Charge steht ein aufwändigeres Zertifikate-System, bei dem sich Ladesäule und Fahrzeug gegenseitig authentifizieren und die Daten auch mit einer hinterlegten Datenbank abgleichen. Erst dann startet der Ladevorgang und die Abrechnung.
Doch hierfür muss sowohl im Fahrzeug als auch infrastrukturseitig die passende Hardware verbaut sein. Gerade bei Bestandsfahrzeugen ist es meist nicht möglich, Plug&Charge nachzurüsten. Mit der simpleren AutoCharge-Funktion ist das aber in der Regel ohne Probleme möglich. Eine Ausnahme sind hier Fahrzeuge der Marken VW, Skoda und Seat, bei denen die Funktion aktuell herstellerseitig nicht freigeschaltet ist – dort wird regelmäßig die MAC-Adresse geändert, womit eine Zuordnung einer MAC-Adresse zu einem EnBW-Kundenkonto natürlich nicht möglich ist. In Einzelfällen können auch andere Fahrzeuge betroffen sein, zum Beispiel der Peugeot e-208 oder der Opel Corsa-e. Dies hängt u.a. mit dem jeweiligen Software-Stand zusammen, wie EnBW schreibt.
„Die Frage, ob Tanken oder Laden einfacher ist, ist spätestens jetzt vom Tisch“, sagt Timo Sillober, der als Chief Sales and Operations Officer der EnBW den Bereich E-Mobilität verantwortet: „Laden ist jetzt so einfach wie nie: Ich fahre zum Einkaufen und stelle mein Auto an einem Ladepunkt ab. Alles was ich dann noch machen muss, ist das Ladekabel anschließen. Fertig. Das Auto lädt, während ich einkaufe.“
enbw.com
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