VW wirbt Batterie-Experten bei Apple und BMW ab
Volkswagen hat laut einem Medienbericht zwei hochkarätige Manager für sein Batterie-Programm verpflichtet. Dabei soll es sich zum Einen um Apples Batterie-Entwicklungschef Soonho Ahn handeln, zudem soll Feststoffzellen-Experte Jörg Hoffmann von BMW zu VW wechseln.
Soonho Ahn war seit 2019 für Apple tätig, zuvor hatte der Koreaner bei den Zellherstellern Samsung SDI und LG Energy Solution (früher LG Chem) gearbeitet. Zunächst hatte das „Manager Magazin“ über die Personalie berichtet, inzwischen wurde der Bericht aber von Volkswagen bestätigt.
Laut den vom „Manager Magazin“ zitierten Insidern soll der Südkoreaner bei VW die Batteriezellenentwicklung leiten. Das LinkedIn-Profil des Batterie-Strategen weist seit November jedenfalls die Position „CTO Battery Division“ bei Volkswagen Group Components aus. Damit dürfte er eng mit Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Group Components, zusammenarbeiten. Die Verpflichtung von Ahn wird von diversen Medien als Beleg dafür gesehen, wie wichtig Volkswagen die Batterieproduktion ist – Ahn gilt laut dem „Manager Magazin“ als Superstar in der Branche.
In seiner Zeit bei Apple – auch wenn es nur zwei Jahre waren – soll Ahn die Batterietechnologie für das „Titan“-Projekt entscheidend vorangebracht haben. Die Rede ist von deutlich gesenkten Kosten bei zugleich erhöhter Reichweite. Im Detail bekannt ist freilich nichts, da es noch nicht einmal Eckdaten zu dem möglichen Elektroauto von Apple gibt.
Während Ahn mit seinem Wissen also bereits recht kurzfristig Verbesserungen in die Zelltechnologie bei VW einbringen könnte – also rechtzeitig zum Produktionsstart in Schweden bei Northvolt und in Salzgitter –, dürfte die zweite Personalie langfristiger angelegt sein: Jörg Hoffmann, bisher Leiter des Programmmanagements Feststoffzelle bei BMW, wechselt dem Bericht zufolge ebenfalls zu Volkswagen.
Laut dem „Manager Magazin“ soll sich Hoffmann bei VW um die Industrialisierung von Feststoffzellen kümmern – für künftige Batterie-Generationen. Beide Manager dürften wohl in Salzgitter arbeiten, dort hatte VW im September ein Labor für Zellforschung und Entwicklung eröffnet. Beim „Power Day“ im März hatte Volkswagen – bzw. konkret Frank Blome als Leiter des Center of Excellence Batteriezelle – die Solid-State-Batterie als „End-Ziel“ der Batteriestrategie bezeichnet.
Eine weitere Aussage Blomes: Das Proof-of-Concept der Technologie von Partner Quantum Scape sei da, es gebe aber noch einige Hürden auf dem Weg zur Industrialisierung. Für letzteres hat sich VW nun einen Experten an Bord geholt.
tagesschau.de, heise.de, manager-magazin.de (Paywall)
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