Stellantis bestellt verbindlich Lithium bei Vulcan Energy

Bild: Stellantis

Vulcan Energy Resources hat mit Stellantis eine bindende Lithium-Abnahmevereinbarung geschlossen. Vulcan wird Stellantis während der fünfjährigen Vertragslaufzeit mit mindestens 81.000 Tonnen und maximal 99.000 Tonnen Lithiumhydroxid beliefern.

Vereinbarter Lieferbeginn ist 2026, wie beide Unternehmen mitteilen. Abgesehen von dem Lieferbeginn, der fünfjährigen Laufzeit (also bis 2031) und der Spanne bei der Liefermenge nennen sowohl Stellantis als auch Vulcan Energy keine weiteren Zahlen zu der Vereinbarung. Welches Finanzvolumen der Auftrag hat und zum Beispiel welche Mengen für das Jahr 2026 geplant sind, sind nicht bekannt.

Aus den vorliegenden Angaben ergeben sich somit nur Durchschnittswerte: Würde die vereinbarte Liefermenge gleichmäßig über die fünf Jahre verteilt, entspräche das jeweils zwischen 16.200 und 19.800 Tonnen pro Jahr. Damit nimmt Stellantis deutlich mehr Lithiumhydroxid ab als ein weiterer Automotive-Kunde von Vulcan: Vor einigen Tagen hatte Vulcan Energy auch mit Renault eine bindende Abnahmevereinbarung erzielt. Demnach wird Vulcan (ebenfalls ab 2026) zwischen 26.000 und 32.000 Tonnen liefern – allerdings nicht pro Jahr, sondern über die gesamte Vertragsdauer von sechs Jahren hinweg. Das wären im Schnitt umgerechnet zwischen 4.333 und 5.333 Tonnen pro Jahr.

Stellantis gibt an, dass die Liefervereinbarung mit Vulcan Teil der Elektrifizierungsstrategie sei, die beim „EV Day“ im Juli 2021 detailliert beschrieben wurde. Damals hieß es, Stellantis habe zwei Absichtserklärungen mit Partnern zur Versorgung mit nachhaltigem Lithium aus Geothermie-Sole unterschrieben – eine in Europa und eine in Nordamerika. Namen wurden damals nicht genannt, bei dem europäischen Partner handelte es sich offenkundig um Vulcan Energy.

Stellantis plant bekanntlich derzeit drei Batterie-Werke in Europa: Über das Joint Venture ACC, an dem inzwischen auch Daimler beteiligt ist, hatte PSA vor der Fusion mit FiatChrysler Batteriefabriken in Douvrin und Kaiserslautern geplant. Aus dem FCA-Teil von Stellantis kommt noch ein Batterie-Projekt im italienischen Termoli hinzu.

„Stellantis treibt seine Elektrifizierungsstrategie mit Geschwindigkeit und Kraft voran. Diese Vereinbarung ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir den Wettbewerbsgeist haben, um unsere Verpflichtungen zu erfüllen“, sagt Michelle Wen, Chief Purchasing and Supply Chain Officer von Stellantis. „Sichere, saubere und bezahlbare Mobilitätsfreiheit stellt eine starke Erwartung unserer Gesellschaften dar und wir verpflichten uns, diese Aufgabe zu erfüllen.“

„Die endgültige Abnahmevereinbarung mit Stellantis steht im Einklang mit unserer Mission, die Lieferkette von Lithium-Ionen-Batterien und Elektrofahrzeugen zu dekarbonisieren“, sagt Francis Wedin, Geschäftsführer von Vulcan. „Das ‚Vulcan Zero Carbon Lithium Project‘ beabsichtigt auch, die Transportwege von Lithiumchemikalien nach Europa zu verkürzen, und unser Standort in Deutschland, in der Nähe der europäischen Gigafabriken von Stellantis, steht im Einklang mit dieser Strategie.“

Im Oktober war das in Australien börsennotierte Vulcan Energy Ziel einer Leerverkäufer-Attacke geworden. Der aktivistische Leerverkäufer J-Capital warf Vulcan vor, seine Aktionäre mit unplausiblen Annahmen zu täuschen – konkret ging es um zu hohe Fördermengen der Sole und wie viel des darin enthaltenen Lithiums mit verfügbaren Verfahren tatsächlich herausgefiltert werden könne.

Wie auch Renault hat auch Stellantis zwei Bedingungen festgelegt: „Der Liefervertrag steht unter dem Vorbehalt der erfolgreichen Aufnahme des kommerziellen Betriebs am Standort von Vulcan und der vollständigen Produktqualifizierung.“
stellantis.com, markitdigital.com (PDF)

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