Audi erwägt wohl zweites Werk für Q4 e-tron
Audi will laut einem Medienbericht sein in Zwickau produziertes Elektro-SUV Q4 e-tron wegen der hohen Nachfrage ab November 2022 auch in Brüssel bauen. Endgültig darüber entscheiden soll die VW-Planungsrunde am 9. Dezember.
Das berichtet die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Konzernkreise. Aktuell werden der Q4 e-tron und der Q4 e-tron Sportback gemeinsam mit weiteren MEB-Modellen – konkret dem ID.3, ID.4, ID.5 und Cupra Born – im sächsischen VW-Werk Zwickau gebaut. Einzig der Skoda Enyaq wird als MEB-Modell im Skoda-Stammwerk Mlada Boleslav gefertigt.
Da die Nachfrage allgemein hoch ist, hat sich bei der Marke Volkswagen bereits das Werk Wolfsburg für eine Überlaufproduktion in die Diskussion gebracht. Aber auch Audi erwägt offenbar, den Q4 e-tron künftig auch in einem zweiten Werk zu bauen. Die Wahl soll dabei gegen den Verbrenner-Standort Neckarsulm und für das belgische Werk Brüssel gefallen sein, so die „Automobilwoche“.
In Brüssel baut Audi seit 2018 ausschließlich den e-tron quattro und dessen Sportback-Ableger. Anders als das MEB-Modell Q4 e-tron basiert das größere Audi-SUV noch auf der Verbrenner-Plattform MLB Evo. Für den e-tron quattro werden in Brüssel auch die Batterien montiert. Ob Audi das auch beim Q4 e-tron so handhaben wird oder die MEB-Batteriepacks vormontiert angeliefert werden sollen, ist nicht bekannt.
Klar ist aber, wie es im Werk Brüssel ab 2026 weiter geht: Ab dann will Audi den Q8 e-tron in Belgien bauen, wie Audi-Chef Markus Duesmann im November bei einer Veranstaltung vor Ort sagte. Das große E-SUV dürfte bei den Abmessungen in etwa dem Verbrenner-Modell Q7 entsprechen, während der e-tron quattro (technisch verwandt mit dem Verbrenner-Modell Q5) und der kommende Q6 e-tron (ab 2023 aus Ingolstadt) eine Klasse darunter angesiedelt sind.
Für Brüssel wäre – sofern die Planungsrunde in der kommenden Woche zustimmt – die Überlaufproduktion des Q4 e-tron ein großer Erfolg. Das Werk hatte sich wohl auch um die Produktion des Artemis-Modells von Audi beworben, war aber gegen das Hannover-Werk von VW Nutzfahrzeuge unterlegen. Treffen die Informationen der „Automobilwoche“ hier zu, hätte sich Brüssel gegen das deutsche Werk Neckarsulm durchgesetzt, wo man sich dem Bericht zufolge auch Hoffnungen gemacht hatte, die Produktion eines E-Modells zu erhalten.
automobilwoche.de
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