Volocopter sagt wohl SPAC-Börsengang ab
Der deutsche E-Flugtaxi-Entwickler Volocopter hat laut einem Medienbericht seinen geplanten SPAC-Börsengang in den USA abgesagt. Dies geht offenbar aus Investorenbriefen hervor, die die Anleger vor einigen Tagen erhalten haben sollen. Mit der Absage des Deals könnten die ca. 750 Kleinanleger so gut wie leer ausgehen.
Folglich sind die Crowdinvestoren „stinksauer“, wie das Magazin „Capital“ schreibt. Jene Crowdinvestoren hatten einst den Start des Projektes finanziert. Bei dem Börsengang per Fusion, über den seit Sommer spekuliert wurde, hofften die frühen Investoren, ihren einstigen Einsatz vervielfachen zu können.
Doch aus der unverbindlichen Absichtserklärung, die zu dem SPAC-Börsengang offenbar im Sommer getroffen wurde, ist wohl nichts geworden. Als Grund werden in dem Schreiben, aus dem „Capital“ zitiert, das Marktumfeld und die Ergebnisse der Börsengänge einiger Wettbewerber genannt – die Anleger hatten dort nur verhalten zugegriffen. „Die Zahlen und Fakten machen in den letzten Wochen und Monaten leider mehr als deutlich, dass der aktuelle Zeitpunkt denkbar ungünstig für eine erfolgreiche SPAC Transaktion ist“, heißt es demnach in dem Investorenbrief.
Einer der Wettbewerber ist Lilium, das bei seinem Börsengang im September deutlich weniger als erhofft eingenommen hatte. 65 Prozent der ursprünglichen Anteilseigner von SPAC-Fusionspartner Qell hatten ihre Aktien lieber zurückgegeben statt sie gegen Lilium-Aktien zu tauschen – dieses Recht haben sie, wenn ihnen das neue Partner-Unternehmen nicht zusagt. Das Problem, das Volocopter-Geschäftsführer Florian Reuter beschreibt: „Das führt dazu, dass manche Transaktionen mit dem eingenommen Geld gerade so die Transaktionskosten bezahlen konnten, allerdings kein weiteres Kapital für das Unternehmenswachstum übrig blieb.“ Daher seien die Risiken einer Transaktion zu hoch.
capital.de
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