Toyota kündigt Elektro- und Hybrid-Plattform für Europa an

Bild: Toyota

Der japanische Autobauer Toyota wird laut Medienberichten eine neue Fahrzeugplattform mit dem Kürzel E3 nur für europäische Fahrzeuge mit Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Elektroantrieb entwickeln. Um den Prozess zu beschleunigen, werden die Japaner offenbar teilweise auf vorhandene Technik zurückgreifen.

Wie die „Automobilwoche“ und die Schwesterpublikation „Automotive News Europe“ unter Berufung auf Toyotas Europa-Chef Matt Harrison berichten, soll die neue Plattform Elemente aus der Kompakt-Architektur GA-C und der reinen Elektro-Plattform e-TNGA kombinieren. Mit der auf alternative Antriebe ausgelegten Plattform wolle Toyota Flexibilität schaffen, heißt es in dem Bericht.

Erst vor wenigen Tagen hatte Toyota Motor Europe (TME) seine E-Roadmap für Europa vorgestellt. Demnach soll 2030 der Absatzanteil von „Zero Emission Vehicles“, also Batterie- und Brennstoffzellenautos, bei 50 Prozent liegen – allerdings nur in Westeuropa. Bis 2035 soll der Anteil – gemäß den EU-Zielen – bei 100 Prozent liegen. Harrison schob aber bereits damals hinterher, dass eine ausreichende Infrastruktur hierfür und der Ausbau erneuerbarer Energien Voraussetzungen seien. Auf dem Weg zu diesen Zielen will Toyota grundsätzlich an einem Antriebs-Mix mit Hybriden festhalten.

Dazu soll auch die neue E3-Plattform beitragen. Laut den Berichten steht bereits fest, dass die nächste Generation des Kompakt-Crossovers C-HR das erste Modell auf Basis der E3 werden soll. Eine Jahreszahl wird nicht genannt. Die aktuelle Generation wird seit 2016 angeboten, 2020 folgte eine Modellpflege. Somit ist ein Modellwechsel im Jahr 2023 oder spätestens 2024 wahrscheinlich.

Für den europäischen Markt wird der C-HR bisher im türkischen Adapazarı gebaut. Das wird wohl auch künftig der Fall sein, die E3-Modelle sollen offenbar in den Toyota-Werken in Großbritannien und der Türkei gebaut werden. Zusammen kommen die Werke auf eine Produktionskapazität von 450.000 Fahrzeugen pro Jahr. Werden beide Werke in naher Zukunft auf die E3 umgestellt, bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass Toyota dann keine reinen Verbrenner mehr in Europa fertigen wird.

Weitere E3-Modelle sind noch nicht bekannt. Auf der Kompakt-Plattform GA-C (oder auch TNGA-C genannt) basieren etwa der aktuelle Corolla, eben jener C-HR, der Prius und der Lexus UX. Ob die E3-Plattform auf die Kompaktklasse ausgelegt ist oder auch größere oder kleinere Modelle möglich sind, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Mit der Fertigung der E3-Fahrzeuge in den beiden Werken hat Toyota laut der „Automobilwoche“ auch beschlossen, hierzulande keine Autos auf Basis der e-TNGA-Plattform zu bauen. Diese Modelle – etwa das kürzlich vorgestellte E-SUV bZ4X – sollen stattdessen aus Japan importiert werden.
automobilwoche.de, autonews.com

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